Ältere Gründerinnen und Gründer verfügen über eine ganze Reihe von Startvorteilen gegenüber Jüngeren:
„Persepektive 50plus – Beschäftigungspakte für Ältere in den Regionen“ ist ein Programm des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales zur Verbesserung der Beschäftigungschancen älterer Langzeitarbeitsloser. Es fördert u.a. 62 innovative Reginonalprojekte zur beruflichen Wiedereingliederung Älterer ab 50 Jahren. Viele dieser Projekte unterstützen ältere Günderinnen und Gründer durch Weiterbildung, Qualifizierung und Begleitung. Viele potenzielle Gründerinnen und Gründer werden – wenn sie Arbeitslosengeld- oder ALG 2-Empfänger sind – von den Arbeits- oder Sozialagenturen an Projekte vor Ort verwiesen. Interessenten (auch wenn sie nicht Arbeitslosengeld oder ALG 3 beziehen) können in der Regel aber auch selbstständig Kontakt aufnehmen.
Startkapital
Gründerinnen und Gründer ab dem 50. Lebenjahr haben erfahrungsgemäß häufiger Schwierigkeiten, Bankkredite oder Förderdarlehen zu erhalten. Grund: Die Finanzinstitute unterstellen bei der Darlehensvergabe an Ältere höhere Risiken. Sie verbinden ein höheres Lebensalter mit der Sorge, dass im Fall längerer Krankheit die fristgerechte Bedienung der Kredite nicht mehr gewährleistet ist. Dazu kommt: Ältere haben wenig Zeit für Unternehmensaufbau und Kreditzurückzahlung.
Hinweis: Wichtig ist ein Erfolg versprechendes Unternehenskonzept mit schlüssigem Rückzahlungsplan.
Gründung aus der Arbeitslosigkeit
Vielen erscheint der Weg in die berufliche Selbstständigkeit ein Ausweg aus der drohenden Langzeitarbeitslosigkeit zu sein. Allerdings ist nicht jeder, der ein eigenes Unternehmen gründen will, dafür geeignet. Und nicht jeder Versuch, eine selbständige Existenz aus der Arbeitslosigkeit zu gründen, ist erfolgreich.
Hinweis: Prüfen Sie Ihre persönlichen und fachlichen Vorraussetzungen. Lassen Sie sich unbedingt beraten.
Eigenkapital
Viele – vor allem langzeitarbeitslose – ältere Gründerinnen und Gründer haben ein angespartes Sparguthaben aufgebraucht. Daher fehlt ihnen häufig Eigenkapital für den Start in die Selbständigkeit. Ohne Sicherheiten und gerade bei kleineren Summen haben sie auch nur geringe Chancen, einen Kredit von einer Bank zu bekommen.
Hinweis: Mögliche Förderdarlehen auch bei geringem oder ohne Eigenkapital: StartGeld und Mikro-Darlehen der KfW Mittelstandsbank sowie der Mikrofinanzfonds Deutschland. Wichtig ist hier ein Erfolg versprechendes Unternehmenskonzept mit einem schlüssigen Rückzahlungsplan.
Gute Fach- und Branchenkenntnisse
Es gibt beachtliche Gruppen von arbeitslosen Akademikerinnen und Akademikern sowie Personen mit einer guten Facharbeiterausbildung, die sich selbständig machen wollen. Diese Gründerinnen und Gründer haben meist auch langjährige Berufs- und Branchenerfahrungen. Sie haben in der Regel keine Probleme, tragfähige und interessante Unternehmenskonzepte zu entwickeln. Teilweise fehlt aber das erforderliche kaufmännische Know-how und notwendige betriebswirtschaftliche Kenntnisse (z.B. zu Kundenakquise, Verkauf, Vertrieb).
Hinweis: Sie sollten vor allem die Weiterbildungsangebote der Kammern und Branchenverbände nutzen.
Geringe Fach und Branchenkenntnisse
Ein größerer Anteil der älteren Gründerinnen und Gründer kann allerdings nur auf wenig verwertbare Berufs- und Branchenerfahrungen zurückgreifen. Für viele von ihnen erweisen sich sogar intensive und im Verlauf von vielen Berufsjahren erworbene Kenntnisse für den Schritt in die Selbständigkeit leider als (fast) nutzlos. Denn in Branchen, in denen sie ihre Erfahrungen gesammelt haben und deren schlechte wirtschaftliche Entwicklung dazu geführt hat, dass sie nun arbeitslos sind, sind Neugründungen weniger chancenreich. Diese Gründerinnen und Gründer sollten versuchen , interessante Marktnischen zu entdecken und zu besetzen. Viele von ihnen starten einfache unternehmens- und personalbezogene Dienstleistungen.
Hinweis: Nutzen Sie die Weiterbildungsangebote der Kammern und Branchenverbände. Sie sollten außerdem darüber nachdenken, mit einem oder zwei Partnern zu gründen, um so viel Know-How wie möglich im Unternhmen zu sammeln.
Höhere Anforderungen einer Selbstständigkeit
Kenntnisse: Eigene Initiativen, die ältere Gründerinnen und Gründer begleiten, haben bei diesen im Vergleich zu Jüngeren eine geringere Flexibilität oder Know-how-Defizite (z.B. in Sachen Technik) beobachtet. Außerdem stellen sie fest, dass gerade Ältere Schwierigkeiten haben, die neuen „Multifunktionen“ eines Unternehmers wahrzunehmen und sich mit ihren beruflichen Aktivitäten, die sie oftmals jahrelang als Angestellte praktiziert haben, an Marktbedingungen anzupassen. Fitness: Es kommt außerdem vor, dass ältere Gründerinnen und Gründer das eigene Kräftepotenzial überschätzen und gleichzeitig die Anforderungen durch Selbstständigkeit (körperliche Fitness, geistige Fitness, nicht krank werden dürfen) unterschätzen.
Hinweise: Sie sollten die Möglichkeit nutzen, sich von einem Unternehmensberater oder Coach unterstützen zu lassen. Beratung und Coaching können in vielen Fällen finanziell gefördert werden. Und: Wer im Team gründet, kann Belastungen und Aufgaben verteilen.
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