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Kreditaufnahme für Unternehmensgründer

Zwei Modelle zur Kreditbeschaffung

Für die Finanzierung eines neuen Franchisestandortes stehen dem angehenden Franchisenehmer eine ganze Reihe an Finanzierungsmöglichkeiten zur Verfügung. Franchise Direkt berichtete in der Vergangenheit beispielsweise über Gründerzuschüsse des Arbeitsamtes, CrowdfundingundMezzanine- und Wagniskapital. Viele Neugründer denken bei eine Finanzspritze zu allererst an den herkömmlichen Kredit einer Bank. Auch bei dieser Finanzierungsvariante gibt es einiges zu beachten. Wir haben recherchiert, welche Möglichkeiten es bei der Kreditaufnahme für Unternehmensgründer gibt und wie Sie optimal von einem Kredit profitieren.

Recherche im Voraus

Bevor Sie einen Termin bei der Bank machen, sprechen Sie mit dem Berater der Franchisezentrale darüber, wie die Finanzierung eines neuen Standortes im Normalfall abläuft: wie haben die bereits etablierten Franchisenehmer in der Vergangenheit die finanziellen Rahmenbedingungen geschaffen? Viele Franchiseunternehmen bieten unternehmenseigene Darlehen an, die die Gründer im Lauf der ersten Jahre bei der Zentrale “abstottern”. Genau wie bei einem Bankkredit müssen Sie sich hier über die Konditionen genau informieren.

Recherchieren Sie auch, wie es mit den Verdienstmöglichkeiten in Ihrem neuen Unternehmen im ersten Jahr aussieht. Ein Kurzzeitkredit befreit Sie zwar schnell von der Bindung an die Bank. Im typischerweise eher kostenintensiven ersten Jahr nach der Gründung sollten Sie sich allerdings finanziell nicht zuviel zumuten. Seien Sie sich also im Klaren, dass Sie das Gleichgewicht  “Kreditabzahlungen - Kreditlaufzeit - Verdienst - Franchisevertragslaufzeit” halten müssen. Keine Sorge, die Bankberater sind sich dessen auch bewusst.

An wen wenden sich Gründer für einen Kredit?

Kreditgeber, die spezielle Angebote für Franchisegründer bieten, kann man grob in zwei Gruppen einteilen.

1)    Zum einen gibt es die sogenannten Förderbanken. Zu dieser Gruppe gehört die KfW (“Kreditanstalt für Wiederaufbau”, gegründet 1948 für den Wiederaufbau nach dem zweiten Weltkrieg, daher der Name) oder die Bürgschaftsbank.

Die KfW bietet beispielsweise einen Kredit names "ERP-Gründerkredit - StartGeld" an, in dessen Rahmen ein Programm der Europäischen Union die Garantie für die Rückzahlung der Kredite gegenüber der Bank übernimmt. Die EU bürgt sozusagen für Neugründer, vor allem von kleinen und mittleren Unternehmen. Um den Gründern den Weg zur gesicherten Existenz so einfach wie möglich zu machen, sind die Zinsen mit 2,07% effektivem Jahreszins relativ niedrig. Das erste Jahr nach Aufnahme des Kredits ist tilgungsfrei, um den oben genannten finanziellen Druck nach der Eröffnung so gering wie möglich zu halten.

Die Bürgschaftsbanken verfolgen ein anderes Modell zur Finanzierung von Geschäftsgründungen. Sie bürgen für Gründer, wenn deren private Sicherheitseinlagen für einen Hausbankkredit nicht ausreichend sind und ebnen so den Zugang zu den benötigten finanziellen Mitteln.

2)    Neben den Förderbanken unterstützen auch viele Hausbanken Franchisegründer. Franchisekonzepte bieten den Banken Sicherheiten, die unabhängige Gründer oft nicht bieten können: das erprobte Geschäftsmodell, die Bekanntheit der Marke und das Know-How der Zentrale schränken die Risiken der Bank erheblich ein. Zudem können die Banken anhand anderer Franchisenehmer Vergleichswerte in Betracht ziehen und so eine maßgeschneiderte Lösung finden. Die Sparkasse und die Raiffeisen-Bank bieten beispielsweise speziell auf die Franchisewirtschaft zugeschnittene Kreditangebote. Das jeweilige Expertenteam bringt Branchenkenntnisse und Expertise mit an den Verhandlungstisch.

Vorbereitung für den Termin bei der Bank

Wenn Sie eine Liste der Kreditinstitute angefertigt haben, die für Sie in Fragen kommen, bringen Sie genau in Erfahrung, welche Unterlagen Sie zum Beratungstermin mitbringen sollen. Bei der Sparkasse sind die benötigten Unterlagen beispielsweise auf der Webseite aufgelistet. Allerdings erhalten Sie bei jedem Kreditgeber im Voraus normalerweise auch eine Checkliste. Diese nennt im Normalfall den Businessplan, den Investitionsplan mit Angeboten und Kostenschätzungen, die Aufstellung Ihres Vermögens und Selbstauskunft, die Schufa-Auskunft, sonstige Vertragsentwürfe (zum Beispiel Entwurf vom Mietvertrag, Franchisevertrag) und die Einkommenssteuerbescheide der letzten zwei Jahre. Wenn Sie einen bestehenden Franchisestandort vom ehemaligen Franchisenehmer übernehmen, sind zudem die Informationen zur Bilanz der letzten drei Jahre sowie aktuelle betriebswirtschaftliche Auswertungen vorzulegen.

Fazit: Die Möglichkeiten zur Kreditaufnahme sind vielfältig. Gehen Sie bei der Vorrecherche zu den Finanzen so tief ins Detail wie möglich, damit die Beratungstermine konkrete Aussichten liefern können. Und fahren Sie auf keinen Fall eingleisig, sondern holen Sie sich so viele Kreditangebote wie möglich ein.

 

 

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