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Existenzgründung für Migranten

Franchising für Migranten

Sprache

Deutsche Sprachkenntnisse sind das wichtigste Betriebsmittel, über das ein Unternehmer hierzulande verfügen muss. Wie kann ich sonst alle Informationen nutzen, die für meine Gründungsvorbereitung wichtig sind? Wie sonst kann ich feststellen, was meine Kunden möchten? Wie soll ich mein Konzept gegenüber der Bank erklären? Im Rahmen Ihrer Gründungsvorbereitungen sollten Sie daher als erstes kritisch prüfen, ob Ihre deutschen Sprachkenntnisse ausreichen. Falls nicht: Bessern Sie nach.

Beratung

Viele Migranten informieren sich ausschließlich bei Freunden und Bekannten über das Thema Existenzgründung. Wichtige Informationsquellen wie Medien und öffentliche Beratungseinrichtungen werden oft nicht zur Kenntnis genommen. Dies betrifft vor allem Bereiche wie Finanzierung, Förderung sowie gesetzliche Regelungen.

Leitfaden für Migranten-Gründer/innen

 

Quelle: Statistisches Bundesamt (Miktrozensus); Berechnungen des ifm Universität Mannheim (Leiss/Leicht 2003)

Leitfaden für Migranten

Informieren

Viele Migranten-Gründer/innen begnügen sich bei der Existenzgründung mit ihrem persönlichen Wissen. Zusätzliche Informationen beschaffen sie sich in der Regel z.B. durch Ratschläge und Tipps aus dem Familien- bzw. Bekanntenkreis. Diese Informationsbasis reicht jedoch für einen unternehmerischen Erfolg nicht aus. Wichtig ist, alle Informationsquellen und –wege zu nutzen: z.B. die regionale Wirtschaftsförderung, Kammern, Verbände. Im Internet, in Fachzeitschriften und Zeitungsartikeln lassen sich Trends im Konsumentenverhalten beobachten.

Beraten lassen

Viele Migranten-Gründer/innen kennen aus eigener kultureller Tradition keine öffentlichen Beratungseinrichtungen wie z.B. die Wirtschaftsförderämter bzw. –gesellschaften oder die Kammern. Darum kennen sie auch die in Deutschland verfügbaren professionellen Beratungsangebote nicht und können auch ihren Beratungsbedarf nicht realistisch einschätzen.
Wichtig ist, dass Migranten-Gründer/innen das Beispiel von Kapitain Steuermann beherzigen: Als Gründer/in ist man vergleichbar mit dem Kapitain, der aber ohne ihren/seinen Steuermann nicht den richtigen Kurs findet. Der Berater ist in Deutschland der Steuermann des Gründers.

Gesprächsführung trainieren

Viele Migrante-Gründer/innen gehen in Gesprächen nicht direkt auf ein Problem ein sondern umkreisen es zunächst. Sie nähern sich langsam und erst nach einer längeren Zeit des Smalltalks den Kernfragen. In Deutschland wird hingegen direkt kommuniziert. Der Deutsche „nimmt kein Blatt vor den Mund“, ohne lange Umschweife „kommt er zur Sache“.
Wichtig ist, dass Gründer/innen diese Kommunikationsweise trainieren. Hilfreich für ein offenes und direktes Gespräch ist außerdem, Ziele vorher festzulegen und Fragen schriftlich aufzulisten.

Behörden als Helfer verstehen

Das Verhältnis vieler Migranten/innen zu deutschen Behörden ist problematisch. Ihre Vorstellungen basieren auf Erfahrungen aus der Heimat, in der sie Ämter und Behörden als machtvoll und unnahbar erlebt haben. Daher gehen sie in Deutschland – vielleicht auch unbewusst – auf Distanz zu Behörden. Das ist ein Grund dafür, warum professionelle Hilfen nur zögerlich angenommen werden.
Wichtig ist, das Migranten-Gründer/innen ihre Beziehung zu deutschen Behörden überdenken und in ihnen eine helfende Hand sehen.

Anderen Zeitbegriff akzeptieren

Viele Migranten-Gründer/innen haben einen anderen Zeitbegriff. Zeit ist für sie fließend und nicht knapp oder begrenzt. Darauf resultieren fehlende Kontinuität z.B. in der Zusammenarbeit zwischen Beratungseinrichtungen und Gründer/innen (z.B. werden Termine nicht abgesagt). Aus diesem Grund wird Zeit nicht effektiv genutzt, Pünktlichkeit und die Einhaltung von Zeitplänen vernachlässigt. Der Gründungszeitpunkt entspricht beispielsweise selten dem Fortschritt im Gründungsprozess. In Deutschland ist das öffentliche Leben exakt bin ins Detail terminiert. Die Bahn fährt im Minutentakt, und die Terminkalender enthalten halbstündige Einteilungen.
Wichtig ist, dass Migranten-Gründer/innen einen Zeitplan einhalten. Feste Zeitabschnitte und Terminabsprachen sind dabei sehr wichtig. Es ist notwendig, für bestimmte Zeitabschnitte bestimmte Aufgaben zu planen und diese dann auch termingerecht zu erledigen.

An den Kunden denken

Viele Migranten-Gruender/innen haben nur ihr Produkt oder ihre Dienstleistung im Kopf. Die Kundenwuensche und die Nachfrage spielen fuer sie oft nur eine geringere, haeufig auch gar keine Rolle. Außerdem ignorieren sie die Konkurrenzen oder schaetzen sie als unbedeutend ein. Eng hiermit verbunden ist, dass die Standortfrage nicht ernsthaft durchdacht wird.
Wichtig ist, zu wissen, dass in Deutschland „der Kunde Koenig“ ist. Kundenwünsche und –bedürfnisse müssen im Mittelpunkt der Überlegungen stehen, um eine Geschaeftsbeziehung zu Kunden herzustellen und zu erhalten. Darum muss vor dem Start unbedingt geprüft werden, ob es für das Produkt bzw. Die Dienstleistung eine zahlungskraeftige Nachfrage gibt und wie sich das Angebot von der Konkurrenz unterscheiden soll.

Sachliches Verhaeltnis zu Kunden und Lieferanten

In vielen Laendern der Erde ist es wichtig, dass die Geschaefspartner eine gute und oft private Beziehung haben. Vor Verhandlungen lernt man sich erst kennen und moechte wissen, was für eine Person einem gegenüber sitzt. Dies schafft Vertrauen, man fühlt sich wohl und hat eine gemeinsame Basis. Nun kann das Geschaeftliche beginnen.
Wichtig ist, zu wissen, dass das in Deutschland nicht (immer) so ist. Privates und Geschaeftliches sind hier meist getrennt. Sympathie spielt zwar eine große Rolle bei Geschaeften, aber erst wenn sich die Geschaeftspartner laenger kennen, wird ein freundliches, privates Verhaeltnis aufgebaut. Moechten Sie mit einem deutschen Geschaeftsmann arbeiten, heißt das: Die ersten Gespraeche verlaufen sehr sachlich.

Ästhetisches Empfinden der Kunden berücksichtigen

Viele Migranten-Gründer/innen übertragen ihre kulturspezifischen Empfindungen auf ihr Geschäftsvorhaben (z.B. bei Firmenname, Visitenkarte, Flyer). Diese kulturspezifischen Empfindungen passen nicht immer zu denen ihrer (gewünschten) Kundschaft.
Wichtig ist, also, dass Gründer/innen ihre Botschaften von Beginn an so senden, dass sie auch bei der deutschen Kundschaft ankommen und nicht zu Missverständnissen führen.

Formalitaeten erledigen, Gesetze beachten

Ber der Gründung eines Unternehmens in Deutschland muss man eine Reihe von Formalitäten und eine Vielzahl von gesetzlichen Vorschriften beachten. Migranten-Gründer/innen kennen die deutsche Wirtschafsstruktur oft ungenügend. Zusätzlich bestehen in vielen Fällen ein Informationsdefizit bezüglich notwendiger Formalitäten. Hinzu kommt, dass konkrete Arbeitsabläufe in den Ämtern allzu oft nicht bekannt sind. Migranten/innen gründen ihr Unternehmen daher nicht selten ohne die erforderlichen amtlichen Anmeldungen oder Genehmigungen. In der Folge kommt es daher oft zu Verzögerungen u.a. in Rechts-, Steuer- und Versicherungsfragen von Fachleuten beraten zu lassen. Die bestehenden Regeln kann man nicht ignorieren.

Förderung von auslänidschen Existengründungen

Wenn Sie in Deutschland ein Unternehmen gründen, können Sie – genauso wie jeder deutsche Staatsbürger – öffentliche Fördermittel beantragen. Sowohl die Bundesregierung als auch die Regierung Ihres Bundeslandes bieten Existenzgründungsdarlehen zu günstigen Konditionen an. Gefördert werden natürliche Personen mit Hauptwohnsitz in Deutschland oder in Mitgliedsstaaten der EU und der EFTA, sowie Personen aus anderen Staaten, wenn eine Aufenthaltserlaubnis für eine selbstständige Tätigkeit vorliegt.
Sollten Sie in Deutschland arbeitslos gemeldet sein und Anspruch auf Arbeitslosengeld oder –hilfe haben, können Sie auch einen Existenzgründungszuschuss (Ich-AG) oder Überbrückungsgeld bei Ihrer Agentur für Arbeit beantragen.

Weitere Informationen zu öffentlichen Existenzgründungsdarlehen:

Ausländische Freiberufler in Deutschland

Neben den ausländerrechtlichen Bestimmungen gelten für Angehörige der Freien Berufler die jeweiligen berufsrechtlichen Bestimmungen. Informationen über die entsprechenden Berufsordnungen erhalten Sie bei der zuständigen Kammer (Bundesärzte-, Wirtschaftsprüfer-, Architektenkammer usw).

Leitfaden für Migranten-Gründer/innen

Quelle: Institut für Freie Berufe Nürnberg, 2005

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