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Auf Franchise Direkt die richtigen Geschäftskonzepte für Ihre Gründung finden

Franchise-Markststudie 2017: Franchising mit kleinem Budget

Franchise-Markststudie 2017: Franchising mit kleinem Budget-1

“Das liebe Geld” lautet die sarkastisch-ironische Redensart. Denn “lieb” ist uns das Geld zwar dann, wenn wir es auf dem Konto haben und es bedenkenlos ausgeben und investieren können ‒ in den meisten anderen Fällen allerdings eher nicht. Und vor allem, wenn es um die Gründung eines eigenen Geschäfts oder Unternehmens geht, ist Geld oft der Faktor, der einen von der Verwirklichung des Traums abhält.

Franchising bietet Gründern von vornherein schon ein geringeres finanzielles Risiko als unabhängige Gründungen. Die Investitionen sind klar definiert und die Unterstützung und die Erfahrung der Zentrale minimiert die Wahrscheinlichkeit, das Unternehmen mit Verlust in den Sand zu setzen. Nichtsdestotrotz können die angegebene Gesamtinvestition und das geforderte Eigenkapital für viele Gründungsinteressierte eine unüberwindbare Hürde darstellen. Die Gesamtinvestition für den Einstieg als Franchisepartner bei McDonald’s liegt bspw. bei rund einer Million, das benötigte Eigenkapital soll ca. 750.000 Euro betragen. Zudem beläuft sich alleine die durchschnittliche Eintrittsgebühr seit mehreren Jahren laut Statista auf 10.000 bis 12.000 Euro, im Jahr 2016 waren es 12.184 Euro. Für einigePrivatpersonen ist das eher nichts. Aber auch für ganz kleine Budgets gibt es Franchiseunternehmen.

Zunächst soll allerdings untersucht werden, wie das Gründungsklima in der Schweiz, Österreich und Deutschland aussieht. Wie wird generell gegründet? Und wie ist die Lage auf dem Markt der “Mini-Investitions-Gründungen”?

Zahlen und Fakten: Unternehmensgründungen und Gründergeist in der DACH-Region

Schweiz

Der Global Entrepreneurship Monitor, kurz GEM, ist seit einigen Jahren eine der umfassendsten und prägnantesten Publikationen zum Thema Unternehmertum und Gründungen auf internationaler Ebene. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass die Schweizer im internationalen Vergleich sehr ungern gründen: 41.336 Unternehmen wurden 2016 gegründet, 3.749 davon waren Steuer- und Unternehmensberatungen. Bei 61 untersuchten Ländern liegt die Schweiz auf Platz 60, wenn es um die Frage geht, ob die Bevölkerung eine Unternehmensgründung als einen guten Karriereschritt ansieht (Deutschland liegt bei der gleichen Frage immerhin auf Platz 53, für Österreich sind keine Zahlen dazu erhoben worden). Der Grund für die relativ niedrige Anzahl an Gründungen in der Schweiz sei das große Angebot an interessanten und lukrativen Jobangeboten, so ein Artikel des Start-up Tickers: die Arbeitslosenquote lag Ende 2016 bei gerade einmal 4,6 Prozent. Wenn dann doch neue Unternehmen entstehen, geschieht dies in der Konföderation hauptsächlich in Zürich, Waadt, Genf und Bern, wobei zwei Drittel der Gründer männlich sind.

Franchising mit kleinem Budget-1

Österreich

In Österreich ist der Unterschied zwischen den Geschlechtern wesentlich geringer. Im vergangenen Jahr waren laut Zahlen der WKO (Wirtschaftskammer Österreich) 40 Prozent aller Gründer weiblich. Dies spiegelt sich auch in der Branchenaufteilung wider: 29 Prozent aller Neugründungen fanden im Bereich der Personenberatung und -betreuung statt, wobei über 90 Prozent der Gründer in dieser Branche Frauen waren. 2016 wurden insgesamt 40.828 Unternehmen in Österreich gegründet; die größte Anzahl seit mehr als 16 Jahren, so die WKO, Tendenz stetig steigend. Vor allem im Osten des Landes, in Wien und hin zur slowakischen, ungarischen und tschechischen Grenze, finden besonders viele Gründungen statt.

Deutschland

Im vergangenen Jahr 2016 wurden laut Statista in Deutschland 672.000 Unternehmen gegründet. Als Gründer werden dabei Personen gezählt, die eine gewerbliche oder freiberufliche Selbstständigkeit im Voll- oder Nebengewerbe eingetragen haben. Im Vergleich zum Vorjahr ist diese Zahl zwar nur leicht rückläufig, prinzipiell lässt sich seit einigen Jahren allerdings ein deutlicher und kontinuierlicher Rückgang an Neugründungen feststellen. Anfang der 2000er Jahre lag die Anzahl der Neugründungen in der Bundesrepublik bei jährlich einer bis eineinhalb Millionen Gründungen. Laut einer Studie des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie läge der Grund für den Rückgang allerdings auch in Deutschland nicht an einer schlechten wirtschaftlichen Ausgangslage, ganz im Gegenteil sogar: “Der Rückgang der Gründungen resultiert vor allem aus der stabilen Beschäftigungssituation und weniger Existenzgründungen aus der Arbeitslosigkeit”[1] , heißt es in der Studie. Viele Menschen sehen also keinen Grund, das Risiko einer Gründung einzugehen, da die Arbeitsmarktlage akzeptabel ist: die Arbeitslosenzahl ist 2017 mit 5,9% (erste Jahreshälfte) auf einem historischen Niedrigstand. Eine vergleichbare Quote gab es zuletzt 1991.

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Der gleichen Studie zufolge finden die meisten Gründungen in Ballungsräumen statt. Hamburg und Berlin bieten Gründern eine gute Infrastruktur, ein breites Kundenspektrum und eine hohe Attraktivität für die IT- und Medienbranche, da in diesen zwei Großstädten viele solcher Firmen ansässig sind. Die Nähe zu IT und Medien spiegelt sich auch im Alter der Gründer wider: 34 Prozent aller Gründer waren im Jahr 2015 die 25- bis 34-Jährigen, also die Digital Natives, die in einer hoch-digitalisierten Welt aufgewachsen sind und von klein auf eine Bandbreite an verschiedenen Medien kennengelernt haben. Seit ca. 5 Jahren sind zudem immer mehr Akademiker untern den Gründern. Von 24 Prozent im Jahr 2011 ist die Zahl bis 2015 auf 32 Prozent gestiegen. Vor allem Frauen sind in dieser Gruppe besonders stark vertreten.

Wie in unserem Report zum Dienstleistungssektor für 2017 beschrieben, boomt dieser Zweig seit Jahren besonders stark und ist einer der größten Bestandteile des Strukturwandels in Gesellschaft und Wirtschaft. Nicht überraschend ist daher, dass 69 Prozent aller Unternehmen in diesem Sektor gegründet werden (gezählt wurden persönliche, wirtschaftliche und finanzielle Dienstleistungen).

Betreffend die Finanzierung der Gründungen liefert die KfW (“Kreditanstalt für Wiederaufbau”, gegründet 1948 für den Wiederaufbau nach dem zweiten Weltkrieg, daher der Name) im Rahmen des Gründungsmonitors 2017 interessante und teilweise überraschende Befragungsergebnisse. Im Hinblick auf die Finanzen werden Gründer in fünf Gruppen unterteilt:

  1. Karenzgründer: 8%; gründen ohne den Einsatz von Finanz- oder Sachmitteln (bspw. selbstständiger Personal Trainer mit bestehendem Kundenstamm als Hauptgewerbe angemeldet)
  2. Sachmittelgründer: 29%; nutzen ausschließlich eigenes Sachkapital für die Gründung (bspw. den eigenen Computer oder das vorhandene Auto)
  3. Eigenfinanzierer: 39%; erstaunlich hoch ist die Anzahl der Gründer, die sich komplett durch Eigenkapital finanzieren
  4. Mikrofinanzierer: 14%; gründen mit externen Finanzmitteln bis € 25.000, wobei hier meist private Darlehen von Freunden und Familie genutzt werden
  5. Makrofinanzierer: 10%; gründen mit externen Finanzmitteln über € 25.000, die im Normalfall durch Kredite von Banken gedeckt werden.

Was also tun?

Im Kontext “kleines Budget” kann man anhand der oben beschriebenen Aufteilung im Gründungsmonitor davon ausgehen, dass man zur Gruppe der Mikrofinanzierer gehört. Auch wenn die meisten Gründer in dieser Gruppe sich offenbar durch private Darlehen finanzieren, gibt es auch in diesem Falle externe Institutionen, an die man sich für einen Kredit wenden kann. Sowohl Hausbanken, als auch die KfW oder Bürgschaftsbanken kommen in Frage. Im vergangenen Jahr haben 87% aller Franchisenehmer Kredite bei einer Hausbank aufgenommen, wohingegen 57% bei der KfW und 36% bei einer Bürgschaftsbank (zusätzlich) Kunde waren[2], so die Ergebnisse einer Umfrage auf Statista. Eine Aufstellung der Möglichkeiten zur Kreditaufnahme finden Sie in diesem Blogpost vom 25. Juli 2017.

Im vergangenen Jahr haben 87% aller Franchisenehmer Kredite bei einer Hausbank-1

Wenn ungefähr abschätzbar ist, wie viel Geld Sie für eine Gründung aufbringen können ‒  sowohl aus privaten, wie auch aus institutionellen Quellen ‒ ist die Recherche nach einem passenden Konzept an der Reihe. Der Franchiseconsultant und CEO von The Franchise King® Joel Libava rät dazu, sich nicht mit unrealistischen Finanzkonzepten aufzuhalten. Auf der Franchise Direkt-Webseite können Sie sich bspw. gezielt nach Investmenthöhe sortierte Konzepte anzeigen lassen.

Gründungsideen für ein kleines Budget

Auf unserer Webseite haben wir unter dem Reiter Investmenthöhe alle Franchisekonzepte nach dem angegebenen Minimaleigenkapital sortiert und aufgelistete. In der Rubrik “Weniger als 15.000€” gibt es eine ganze Reihe an Unternehmen, die auch für besonders kleine Geldbörsen geeignet sind. Einige sind hier vorgestellt:

Eigenkapital

Name

Konzept

0,-€

Coffee-Bike

Bei Coffee-Bike ist zum Einstiege ins Unternehmen kein Eigenkapital notwendig. Mit dem Mietmodell für Gründer kann die Ausrüstung  zudem bei der Zentrale gemietet werden ‒ es entstehen also keine teuren Anschaffungskosten schon bevor überhaupt der erste Cent verdient wurde. Die Einstiegsgebühr von 4.990,-€ kann komplett durch einen Kredit finanziert werden.  Mit einer Gesamtinvestition von 7.490,-€ sind die Kosten zudem insgesamt überschaubar. Neben der finanziellen Machbarkeit genießen Coffee-Bike-Franchisenehmer zudem maximale berufliche Freiheit. Die mobilen Kaffeebars auf Rädern können überall in den Stadt aufgestellt werden. Der leckere Biokaffee lockt sofort Laufkunden an. Auch bei Events wie Firmenfeiern sind die Coffee-Bikes gern gesehene Attraktionen.

500,-€

MERK Automaten

Frisches, warmes Popcorn für Kunden in Einkaufszentren, Baumärkten, in Bürokomplexen und an anderen hochfrequentierten Standorten liefern die Automaten von MERK. Bei einer Gesamtinvestition von € 3.500,- wird die Summe des Eigenkapitals als Eintrittsgebühr genutzt. Bei MERK können Franchisenehmer auch in Teilzeit einsteigen: durch die ausgeklügelte Technik in den Automaten wir die Reinigungs- und Wartungsarbeit reduziert. Und auch für die Umwelt ist das Geschäftsmodell verträglich, denn der Mais, der für das Popcorn verwendet wird, ist gentechnisch nicht verändert.

1 000,-€

Senioren Lebenshilfe

Die Franchisepartner der Senioren Lebenshilfe fungieren als soziale Stütze, Betreuer und Helfer. Mit der Gesamtinvestition von 3.000,-€ bis 5.000,-€ erhalten die Lebenshelfer ein Netzwerk, dass Ihnen bei der Akquisition und der Verwaltung der Kunden behilflich ist. Eine von der Zentrale aus gesteuerte Telefonhotline nimmt die Anrufe entgegen, damit die Franchisenehmer nicht während eines Arztbesuches, eines Behördengangs oder einer Partie Scrabble mit dem Senior gestört werden. Auch die Werbung und die Software wird von der Zentrale aus geregelt. Von den 1.000,-€ Eigenkapital werden ca. € 840 als einmalige Eintrittsgebühr benötigt.

2.000,-€

Mortimer English Club

Beim Mortimer English Club deckt das Eigenkapital bereits die Gesamtinvestition ab. Die Einstiegsgebühr von 900,-€ kann sogar zusätzlich vom Bund durch die Bildungsprämie, oder abhängig vom Bundesland durch einen Bildungsgutschein subventioniert werden. Da die finanziellen Bedenken gleich von Anfang an aus dem Weg geräumt sind, können sich die Neugründer voll auf’s Kerngeschäft konzentrieren: auf den Englischunterricht nämlich. Beim Konzept von Mortimer steht vor allem das spielerische Lernen im Vordergrund. Um diese Methode für alle Altersgruppen ansprechend und herausfordernd zu gestalten, erhalten die Gründer eine ausführliche Schulung, einheitliche Unterrichtsmaterialien und von Muttersprachlern besprochene CDs. Die Franchisenehmer müssen dabei nicht zwingendermaßen selbst Englischlehrer sein, sie können auch eine rein administrative Rolle einnehmen. In diesem Falle müssen natürlich die ersten Gehälter für die Lehrer zur Gesamtinvestition addiert werden.

5.000,-€

Porta Holiday

Dort leben und arbeiten, wo andere Urlaub machen ‒ wer träumt nicht davon? Genau das beinhaltet das Konzept von Porta Holiday. Die Franchisenehmer sind für eine Urlaubsregion wie Mallorca, Andalusien oder die Costa del Sol und die dortigen Ferienimmobilien zuständig. Die alltägliche Arbeit besteht daraus, geeignete Gästehäuser für die Webseite ausfindig zu machen und mit deren Besitzer die Konditionen auszuhandeln, das Housekeeping zu koordinieren, die Buchungen zu verwalten und als Ansprechpartner für die Gäste vor Ort zur Verfügung zu stehen. Die Eintrittsgebühr von 5.000,-€ wird durch das Eigenkapital gedeckt.

7.000,-€

Holtikon

Die Franchisenehmer bei Holtikon sind als mobiler Kunden- und Reparaturdienst rund um Fenster, Türen, Treppen, Küchen, Rollläden, Fußböden und Insektenschutz im Einsatz. Für jedes Problem gibt es eine Lösung und Holtikon ist der Konkurrenz “immer eine Idee voraus”. Für die Ausrüstung ist zwar insgesamt eine Gesamtinvestition von 30.000,-€ angesetzte, das benötigte Eigenkapital beläuft sich aber nur auf 7.000,-€ und Holtikon arbeitet mit Partner zusammen, die die Finanzierung der Gesamtsumme mit Darlehen unterstützen. Die einmalige Eintrittsgebühr von 9.600,-€ deckt eine ganze Reihe an Schulungs- und Ausrüstungspaketen ab. Durch das gut durchdachte Konzept und den Einsatz der Franchisenehmer gelang es Holtikon, ein fester Begriff auf dem Markt der sonst so unbeliebten Kleinreparaturen zu werden.

10.000,-€

YO! Yogurteria

Jeden Tag werden in den Yo! Yogurterias die verschiedenen Sorten des Frozen Yoghurts frisch hergestellt. Auch die Superfood Smoothies mit Geschmacksrichtungen wie Rio de Janeiro oder Light Up My Fire kommen bei jeder Bestellung frisch aus dem Mixer. Während das Frozen Yoghurt je nach Bestellung mit frischen Früchten, Schokostreuseln oder Krokant gespickt wird, tröpfelt echt italienischer Kaffee aus der Kaffeemaschine frisch in die Tasse. Die Eintrittsgebühr liegt bei 12.500,-€ und wir teilweise vom Eigenkapital gedeckt. Insgesamt liegt das Konzept mit einer Gesamtinvestition von 45.000,-€ für einen gastronomischen Betrieb im finanziellen Mittelfeld.

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