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Franchise-Profiling: Der Franchisegeber

Diese Merkmale, Charaktereigenschaften und Fähigkeiten zeichnen einen Franchisegeber aus

Objektiv betrachtet gibt es in einer Franchisepartnerschaft zwei Parteien, die mit ähnlichen aber doch eklatant unterschiedlichen Eigenschaften und Einstellungen in Handel treten. Auf der einen Seite steht der Franchisegeber, derjenige, der das Konzept entworfen hat und die Lizenzen vergibt. Auf der anderen Seite steht der Franchisenehmer, der vom Konzept profitiert und für die Lizenz bezahlt.

Die Beziehung zwischen Franchisegeber und -nehmer wird oft metaphorisch als “Ehe“* oder “Eltern-Kind-Beziehung”* bezeichnet. Der Franchisegeber als (autoritärer) Elternteil, der die Franchisenehmer aufzieht, der die Regeln macht, den Schützlingen immer wieder auf die Beine hilft, maßregelt, bestraft, doch wieder hilft und seine Zöglinge schließlich in die Freiheit entlässt? Oder als Ehepartner in einer gleichberechtigten Partnerschaft, in guten wie in schlechten Zeiten? Die Vergleiche hinken.

Um sich auf die geschäftliche und persönliche Beziehung zu seiner Franchisegeberin vorzubereiten, ist es lohnenswert, sich ihrer Rolle innerhalb des Systems, ihrer Fähigkeiten und ihrer Ausgangslage bewusst zu sein. Zum einen geht es also in diesem Beitrag darum, für die ersten Schritte auf dem Weg in die Selbstständigkeit mit einem Franchisestandort gut vorbereitet zu sein, indem man als zukünftiger Franchisenehmer sein Gegenüber einschätzen kann. Zum anderen haben wir einige Informationen zusammengetragen, was einen möglichst guter Franchisegeber überhaupt ausmacht.

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Einschätzung des Franchisegebers

Franchisegeber sind Unternehmer im wahrsten Sinne des Wortes. Sie unternehmen mutige und kostenintensive Schritte, um ihre Vision voranzutreiben und mit ihren Konzepten zu expandieren - und zwar gewinnbringend. Im Gegensatz zur Expansion mit ausschließlich unternehmensgeführten Standorten gibt ein Franchisegeber viel Verantwortung und direkte Kontrolle aus der Hand und an die Franchisenehmer weiter. Franchisegeber haben außerdem unzählige Aufgaben und Vorgaben, die den Franchisenehmer nicht immer gegenwärtig sind. Vor allem juristisch und bürokratisch ist die Verwaltung eines Franchisesystems anspruchsvoll und aufwändig. Um die Konformität und Qualität der Franchisestandorte zu gewährleisten, muss der Franchisegeber relativ engmaschige Regeln aufstellen und durchsetzen. Das fängt bei der Auswahl der Franchisepartner an und reicht bis hin zu flächendeckendem Marketing, einheitlichen Lieferketten oder uniformen Prozessabläufen. Wenn man also mit Vorschlägen zum operativen Geschäft, zur Produkterweiterung oder ähnlichem an den Franchisegeber herantritt, muss man sich bewusst sein, dass solche Ideen zunächst sehr kritisch unter die Lupe genommen werden. Sie müssen für das ganze Konzept und an allen Standorten kompatibel sein. Zudem müssen sie der Idee und den Plänen des Franchisegebers entsprechen.

Der typische Franchisegeber? Ein mutiger Visionär, der viel übergeordnete Verantwortung innehat und seinen Franchisepartnern viel Vertrauen entgegenbringen möchte und muss.

Merkmale eines guten Franchisegebers

Eine von der ManpowerGroup in Auftrag gegebene Studie vom März 2017 gibt interessante Einblicke in die Anforderungen an Führungspersonal. 1.018 bevölkerungsrepräsentative Befragte antworteten dabei unter anderem auf die Frage “Wie wichtig sind folgende Verhaltensweisen Ihres direkten Vorgesetzten, um Ihre Jobzufriedenheit zu steigern?”

Am wichtigsten waren nicht überraschend kommunikative Eigenschaften. 91 Prozent der Befragten gaben an, dass regelmäßiges und ehrliches Feedback besonders oder eher wichtig sei. Für jeweils 78 Prozent war sehr oder eher wichtig, dass die Geschäftsleiter als Mentoren agieren und die Vision des Unternehmens gut vermitteln. Zwar wurde die Studie mit Angestellten und nicht mit Franchisenehmern durchgeführt, die Ergebnisse lassen sich aber gut übertragen. Wie in unserem letzten Blogpost besprochen ist Kommunikation das A und O einer gelungenen Partnerschaft, zur Vermeidung und Klärung von Konflikten beispielsweise. Bestätigt wird dies durch die Ergebnisse einer Studie auf Statista aus dem Jahr 2011, bei der 100 Prozent der rund 1.200 Befragten angaben, Kommunikationsstärke als sehr wichtig zu erachten. Dicht gefolgt wird dieses Charakteristikum von Leistungsmotivation, Identifikation mit den Ideen des Unternehmens, Motivationsfähigkeit und Vertrauenswürdigkeit (also, dass man sich als Chef im Unternehmen oder auf dem Markt bewährt und etabliert hat).

Auf den Franchisemarkt übertragen und zusammengefasst bedeutet das:

  • Franchisegeber sind gute Kommunikationspartner. Sie gehen aktiv auf die Franchisenehmer zu und haben auch stets ein offenes Ohr für Probleme und Vorschläge. Wo sie Konfliktpotenzial wittern, suchen Franchisegeber das Gespräch, um Eskalationen gar nicht erst entstehen zu lassen.
  • Franchisegeber befassen sich eingehend mit den Geschäften der Franchisenehmer und sind immer auf dem Laufenden. Ab einer bestimmten Unternehmensgrößen muss der Franchisegeber Bereichsmanager einstellen, um eine Abdeckung aller Standorte zu gewährleisten. Regelmäßiges Feedback zur Lage der jeweiligen Standorte und des gesamten Unternehmens sind wichtiger Bestandteil einer gelungenen Partnerschaft.
  • Franchisegeber sind Experten für die jeweilige Dienstleistung oder die Produkte. Nur wer sich wirklich auf dem Markt auskennt, kann als Mentor für die Franchisenehmer fungieren und ein Konzept mit Alleinstellungsmerkmalen leiten. Wenn Franchisegeber Wissenslücken bei sich selbst entdecken, setzen sie alles daran, diese zu schließen, sei es durch personelle Verstärkung oder die Aneignung fundierten Wissens.
  • Franchisegeber sind Enthusiasten und Motivatoren. Nur wer voll und ganz von einer Idee überzeugt ist, kann sie an den Mann / an die Frau bringen. Franchisenehmer sind darauf angewiesen, dass das Konzept einen gewissen Wiedererkennungswert und gleichbleibende Qualitätsstandards bietet. Der Franchisegeber muss dafür das Konzept an weitere Franchisenehmer verkaufen und dabei überzeugend sein.

So weit so gut. Da wie gesagt aber zwei Parteien zu einer erfolgreichen Franchisepartnerschaft gehören, gibt es auch gewisse Anforderungen an den Franchisenehmer, seine Eigenschaften und Stärken. Darum wird es in unserem nächsten Beitrag gehen. Schauen Sie also bald wieder auf unserem Blog vorbei!

* Links führen auf englischsprachige Webseiten

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