26.07.2022
2020 war durch die Corona-Pandemie ein sehr spezielles Jahr. Wie war es für Extrawurst?
Kim Hagebaum: Am Anfang war auch bei uns viel Sorge, wie sich die Krise auf das Geschäft auswirken würde. Es war eine Herausforderung für unsere Partner, die Nerven zu behalten und bei allen Unsicherheiten flexibel zu bleiben. Ich erinnere mich zum Beispiel, dass wir anfangs Plakate mit Verhaltensregeln für die Kunden druckten, die kurz darauf schon wieder überholt waren. Unsere Standorte blieben die ganze Zeit über offen, aber wie überall galt es, das Hygienekonzept anzupassen. Abstandsregeln mussten eingehalten werden und jeder Einzelne musste ja die Arbeit auch mit der persönlichen Situation zusammenbekommen. Trotzdem gab es keine Umsatzeinbrüche, die Krise hat uns nicht geschadet. Teils lag der Umsatz sogar höher als im gleichen Monat des Vorjahres.
Worauf führen Sie das zurück?
Kim Hagebaum: Sicher zum einen darauf, dass wir ja ohnehin im To-Go-Geschäft etabliert sind und es für unsere Kunden keinen Qualitätsverlust bedeutet, draußen zu essen oder die Gerichte mitzunehmen. Zum anderen gab es insgesamt weniger Angebote, und trotzdem haben die Menschen ja den Wunsch, mal auswärts zu essen. Offenbar sind unsere Curry- oder Bratwürste, Burger oder Pommes auch so beliebt, dass manche Stammkunden dafür Umwege in Kauf nehmen. Das erleben wir sehr positiv auch aktuell an Standorten in der Nähe von Baumärkten, die ja noch geschlossen sind.
Aktuell suchen Sie weitere Franchise-Nehmer. Warum gerade jetzt?
Kim Hagebaum: Klar, die Pandemie ist noch nicht vorbei. Aber wir haben für eine Reihe von Städten bereits sehr gute Plätze an der Hand, was die Gründung natürlich erleichtert. Und ich bin der Meinung, man kann auch diese eingeschränkte Zeit gut nutzen. Denn vom ersten Informieren bis zu einer Entscheidung und dann zur Realisierung braucht man ja etwa drei bis sechs Monate. Vielleicht gibt es gerade dann, wenn die Normalität zurückkehrt, auch einen Nachholbedarf für gastronomische Angebote.
Welche Voraussetzungen müssen neue Franchise-Partner erfüllen?
Kim Hagebaum: Das Wichtigste ist ein gutes Verständnis des Partnerschaftsmodells. Man sollte wissen, warum man sich einem System anschließt. Denn damit verbunden ist eine klare Arbeitsteilung: Die Partner sind für die Kunden da, wir unterstützen sie in der Zentrale mit neuen Ideen und ständiger Weiterentwicklung. Welchen beruflichen Hintergrund jemand hat, ist mir eigentlich egal – aber es gibt diesen Typ von Menschen, für die die Gastronomie einfach passt. Die also Spaß an der Kommunikation und Dienstleistung haben, der gern Gastgeber sind. Quereinsteiger, auf die das passt, sind sehr willkommen. Finanziell ist ein Eigenkapital von 10.000 bis 15.000 Euro notwendig für eine Gründung mit Extrawurst.
Sie sind selbst mit dem Unternehmen aufgewachsen, Ihr Vater hat Extrawurst gegründet. War es von Anfang an klar, dass Sie in seine Fußstapfen treten?
Kim Hagebaum: Nein, es gab eine Phase, da sah es ganz anders aus. Ich war Steuerfachangestellter und habe studiert, mit dem Ziel, Steuerberater zu werden. Doch es hat mich zurück zu den Wurzeln gezogen. Offenbar fehlte mir die Currysauce. Ich kann mich gut erinnern, dass sich das Angestelltenverhältnis für mich nicht gut anfühlte, ich habe mich eingeengt gefühlt. Ich habe mich dann im Studium auf die Betriebsführung verlegt. Meine Eltern waren zuerst gar nicht so begeistert. Sie kennen ja aus eigener Erfahrung den Stress, den das Unternehmertum auch mit sich bringt.
Extrawurst tritt sehr modern auf – aber sind Bratwürste angesichts wachsenden Gesundheits- und Umweltbewusstseins überhaupt noch zeitgemäß?
Kim Hagebaum: Wir sehen diese Trends und probieren auch immer wieder neue Produkte aus, die ihnen gerecht werden. Wir hatten schon vor Jahren beispielsweise vegetarische Würstchen, es gibt Bioprodukte oder eine zuckerfreie Currysauce. Trotzdem stellen wir fest, dass es offenbar ein Bedürfnis gibt, bei allem Gesundheitsbewusstsein auch mal zu sündigen, das zeigen die Verkaufszahlen. In Sachen Umweltschutz sind wir mittlerweile fast plastikfrei, wir haben etwa Picker aus recyceltem Holz, Papierschalen und Papiertüten. Das tun wir aber nicht nur, weil es bei den Kunden gut ankommt, es entspricht auch unserer eigenen Überzeugung.
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