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Franchising in Europa

Franchising in Europa

Franchising in Großbritannien und Irland

Nicht allein aufgrund der gemeinsamen Sprache ist der Franchise-Markt in Großbritannien nach wie vor das erste Ziel für Franchisegeber aus den USA. Auch zählt dieser Markt zu den aktivsten und facettenreichsten Franchise-Märkten in Europa. Eine Studie, 2009 von NatWest in Verbindung mit der britischen Franchise Vereinigung durchgeführt, hat ergeben, dass der Jahresumsatz in diesem Marktsegment im Jahr 2009 bei £11.4 Milliarden, das entspricht $17,1 Milliarden , lag. Im Jahr 1984 lagen diese Zahlen noch bei £ 1 Milliarde, beziehungsweise $ 1,5 Milliarden. Insgesamt sind 838 Franchisegeber auf dem britischen Markt aktiv. Zusammen betreuen Sie geschätzte 34.600 Franchisenehmer.

Aufgrund der geografischen Nähe, der gemeinsamen Sprache und den sehr ähnlichen kulturellen Wurzeln scheint es nur verständlich, dass auch die irische und die britische Franchise-Industrie eng miteinander verflochten sind. Dr. Stephen Anderson, Wirtschaftsberater beim US Wirtschaftsdienst in Dublin, Irland, erklärte hierzu: „bis in die 1990er Jahre hinein haben amerikanische Firmen oft eine Firmenniederlassung in Großbritannien als Eingangstor für den irischen Markt verwendet weil das eigentliche Marktpotenzial Irlands zum damaligen Zeitpunkt noch weit unterentwickelt war. Heutzutage passiert manchmal genau das Gegenteil: Aufstrebende irische Firmen erwerben gleichzeitig die Rechte für den britischen und den irischen Markt. Der Grund dafür ist einfach: Der kleinere Markt in Irland wird dazu verwendet, das Konzept zu etablieren und ein funktionierendes Franchisesystem dort aufzubauen. Erst danach nimmt man den weitaus größeren britischen Markt in Angriff. Es hat sich gezeigt, dass die Erfolgsaussichten der einzelnen Unternehmen durch ein derartiges Vorgehen beträchtlich ansteigen.

Vor allem amerikanische Fast-Food-Konzepte haben es bei der Expansion auf den britischen und den irischen Markt besonders leicht. Beide Länder verfügen über eine gemeinsame Sprache und vergleichbare kulturelle Traditionen. Daraus resultiert eine hohe Marktpräsenz US-amerikanischer Unternehmen in Großbritannien und Irland. Unter anderem konnten sich US-Firmen wie The Zoo Health Club, Subway, Mc. Donalds, Orkin Pest Control, Burger King, Mr. Pretzel’s, Juice Zone und Alloy Wheel Repair auf dem britischen Markt etablieren. Dennoch sind weitgehende Vorarbeiten nötig, bevor man sich auf unbekanntes Terrain begibt. Dazu gehören umfangreiche Recherchen in verschiedenen Bereichen.  Die allgemeine Marktsituation kann hierbei für den Franchisegeber genauso interessant sein wie die generellen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen im jeweiligen Land.

In Großbritannien ansässigen Wirtschaftsberatern zu Folge scheint eine mangelnde Kenntnis über lokales Wirtschaftsgeschehen eines der größten Probleme für ausländische Firmeninhaber zu sein, die sich für eine Ausweitung ihres Geschäftsbereiches auf den britischen Markt interessieren.
Die mangelnde Kenntnis wirksamer Werbestrategien, die es ermöglichen, kostengünstig eine ausreichende Anzahl an Geschäftskontakten generieren zu können, ist hierbei einer der häufigsten Fehler.
Prinzipiell gibt es für die betreffenden irischen Firmen zwei Möglichkeiten, diesem Problem zu begegnen: Sie können entweder direkt mit einem erfahrenen Franchise-Unternehmer zusammenarbeiten, der sich auf die Abwicklung von franchisebezogenen Anfrageangelegenheiten spezialisiert hat, oder sie können einen in Großbritannien ansässigen Franchiseberater engagieren, der das Land und seine Bewohner kennt Die zweite Variante ist hierbei wesentlich Erfolg versprechender als die erste, da eine Zusammenarbeit mit einem einheimischen Berater die Chancen, auf britischen Zielmärkten erfolgreich zu sein, erheblich erhöht.

Entgegen der allgemeinen Wirtschaftsentwicklung hat sich im Zuge des wirtschaftliche Abschwungs in Großbritannien die Qualität der vermittelten Geschäftskontakte deutlich erhöht. Das liegt in erster Linie daran, dass sich durch den Abbau von Arbeitsplätzen die Zahl an hochqualifizierten Interessenten für Franchisekonzepte deutlich erhöht hat. Bis jetzt war der Mangel an passenden Franchisepartnern die größte Sorge für Franchisegeber. Laut einer neuen Umfrage unter Franchisenehmern findet sich dieser Umstand aber nun lediglich auf Platz 3 wieder. Die ersten beiden Plätze dieser „Rangliste“ wurden belegt von: 1. Fallenden Umsatzzahlen aufgrund der weltweiten wirtschaftlichen Situation sowie 2. dem Mangel an passenden Finanzierungskonzepten für die Franchisenehmer. Die von NatWest/BFA durchgeführte Umfrage zeigte weiterhin, dass die Onlinerecherche bei Gründungswilligen immer wichtiger wird. 43% der Interessierten besorgen sich über die Webseite des jeweiligen Franchise-Systems Informationen über das Firmenkonzept.

Im Unterschied zum amerikanischen System gibt es in Großbritannien keine spezifische Franchise-Gesetzgebung. Auch das in Amerika vorgeschriebene Franchise Disclosure Document entfällt auf dem britischen Markt (dafür gelten allgemeine Gesetze und Regelungen des britischen Wirtschaftsrechts) . Dies macht den Franchisegebern den Schritt auf den ausländischen Markt etwas leichter. Um ihren Verträgen jedoch gesetzliche Gültigkeit zu verschaffen,  müssendie entsprechenden Dokumenten umgeschrieben und dem in Großbritannien geltenden Regelwerk angepasst werden. In Großbritannien gibt es eine große Anzahl von Rechtsexperten, die sich auf die rechtliche Situation im Franchising spezialisiert haben. Auf diesem Gebiet einen guten Partner zu finden sollte daher nicht zu schwierig sein.

Der Wachstumstrend der Franchiseindustrie in Großbritannien wird sich auch mit dem nahenden Ende der Wirtschaftskrise fortsetzen. Auch wenn Irland den harten Griff der Rezession noch etwas stärker spürt als das britische Nachbarland, so bleibt doch zu hoffen, dass auch Irland ein gewisses Wirtschaftswachstum, ausgelöst durch einen steigenden Optimismus in Großbritannien, realisieren wird können. Im Hinblick auf eine Expansion in Richtung Europa wird Großbritannien seine Rolle als „Brückenbauer“ auch für die nähere Zukunft wohl verteidigen können.

Franchising in Frankreich:

Auch die Franchiseindustrie in Frankreich kann sich über solide Geschäftszahlen freuen. Insgesamt 1569 Franchisegeber betreuten im Jahr 2011 62041 Franchisenehmer. Schätzungen gehen davon aus, dass 37 Franchise-Unternehmen mit amerikanischen Wurzeln auf dem französischen Markt aktiv sind. Dem Internetmagazin Journal de Net zufolge belegt das Franchise-System Century21 auf der Beliebtheitsskala sogar den dritten Platz. Im Unterschied zum Franchiserecht in Großbritannien, müssen die Franchise-Unternehmen in Frankreich Ihrem Franchisenehmern spätestens 21 Tage vor Vertragsunterzeichnung das sogenannte Document d’Informations Precantractuelles (DIP) zur Verfügung stellen.
Es eignen sich jedoch nicht alle amerikanischen Franchise-Konzepte für den französischen Markt. Des Weiteren stellt oftmals auch die Landessprache eine sehr große Barriere dar. Nicht selten sind sämtliche Firmenunterlagen der Franchise-Unternehmen in englischer Sprache verfasst. Die Gesetzgebung in Frankreich schreibt jedoch vor, dass das DIP und der Franchisevertrag in französischer Sprache vorgelegt werden müssen. Dies ist wahrscheinlich einer der Gründe, warum amerikanische Franchisegeber ein relativ großes Interesse an Masterfranchise-Nehmern für den französischen Markt zu haben scheinen. Aber gerade für Masterfranchise-Nehmer ist die Finanzierung einer solchen Masterlizenz nicht immer ganz einfach. Auch dieser Umstand kann als potenzielle Behinderung für das Wachstum amerikanischer Franchise-Unternehmen auf dem deutschen Markt angesehen werden.

Franchising in Deutschland:

Was den Bekanntheitsgrad betrifft, hinkt die Verkaufsform des Franchising in Deutschland zwar noch weit hinter Ländern wie den USA oder Großbritannien her, trotzdem kann man, bei genauerer Betrachtung der Zahlen, erkennen, dass sich dieser Industriezweig auf einem soliden Wachstumskurs befindet.
Zwischen 2001 und 2011 stieg die Gesamtzahl an Franchiseunternehmen, die nach Franchise-Nehmern in Deutschland suchen, von 750 auf 990. Im gleichen Zeitraum erhöhte sich die Zahl der in der Franchiseindustrie beschäftigten Arbeitnehmer von knapp unter 500.000.
Schätzungen des Deutschen Franchise Verbandes gehen davon aus, dass ca. 5-7% dieser Franchise-Unternehmen amerikanischen Ursprungs sind. Ausländische Franchisegeber, die ihr Geschäft nach Deutschland erweitern möchten, sollten sich vorher unbedingt mit den Eigenheiten der deutschen Berufsgesetzgebung auseinandersetzen. Handwerksberufe, wie zum Beispiel das Zimmererhandwerk unterliegen den strengen Regeln der Handwerksordnung. Aufgrund von Vorschriften hinsichtlich der Qualifikation (Lehre, Meisterbrief) kann dies negative Auswirkungen auf die Zahl der potenziellen Franchisenehmer haben da die von den Franchisefirmen angebotenen Trainingsmaßnahmen nicht den gesetzlichen Vorgaben für eine bestimmte fachliche Qualifikation genügen.

Franchising in Spanien

Schon seit einigen Jahren wächst die Franchiseindustrie in Spanien kontinuierlich. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird sich diese Entwicklung auch in der Zukunft noch fortsetzen. Der spanische Franchise Verband (AEF) berichtet, dass es insgesamt 947 Franchise-Unternehmen in Spanien gibt. 19% dieser Unternehmen stammen nicht aus Spanien. Schätzungen zufolge haben 39 dieser „ausländischen“ Unternehmen amerikanische Wurzeln, darunter Marken wie Burger King, Subway, Haagen Dasz, Midas. Mail Boxes Etc., Re/Max, ServiceMaster, Jani King und Curves.
Gesetzliche Regelungen besagen, dass eine neue Franchise-Niederlassung bis spätestens drei Monate vor der Eröffnung bei der Zuständigen Meldestelle für Franchisegeber angemeldet werden muss. Zusätzlich hierzu gilt noch ein weiteres Regelwerk, das sich aus Gesetzesvorlagen aus dem spanischen BGB und dem spanischen HGB zusammensetzt.

Zusammenfassend kann man sagen, dass es eine Reihe von Faktoren gibt, die über den Erfolg eines Franchise-Konzeptes auf einem Markt entscheiden können. Die Sprache sowie die kulturellen Gemeinsamkeiten spielen bei der Beurteilung des Erfolges amerikanischer Franchise-Unternehmen eine große Rolle. Und dies gilt für die entsprechenden Zielmärkte ebenso wie für die Kommunikation zwischen der Franchise-Zentrale und den Franchise- bzw. Masterfranchisenehmern. Die Verfügbarkeit von passenden Finanzierungskonzepten und ein gut ausgebautes Netzwerk innerhalb der Franchise-Industrie des Ziellandes sind ebenfalls wichtige Faktoren, die bei einer Expansion nicht außer Acht gelassen werden dürfen. Daher ist es für jeden ausländischen Franchisegeber eine gründliche Marktforschung ebenso wichtig wie der Kontakt zu Experten auf dem Gebiet des Franchisings im entsprechenden Zielland. 

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