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Franchise-Marktstudie Einzelhandel 2016

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Franchising im Einzelhandel

Franchise im Einzelhandel bekommt eine immer größere Bedeutung. Nicht zuletzt wegen der positiven Entwicklung im Einzelhandel in den letzten Jahren. Aus diesem Grund ist es auch nicht verwunderlich, dass viele Franchise-Einzelhändler immer weiter expandieren. Beispielsweise hat das skandinavische Unterwäsche-Label ‚Change Lingerie‘ in den letzten Jahren ein beachtliches Wachstum vorzeigen können. Während im Jahr 2008 der 100. Store eröffnete, sind es aktuell bereits über 180 Stores. Ein weiteres erfolgreiches Franchise Unternehmen welches noch weiter expandieren möchte ist ‚Das Futterhaus‘. Aktuell arbeitet das Futterhaus mit mehr als 120 Franchise Partnern zusammen und hat 305 Filialen in Deutschland und Österreich. Damit ist das Potenzial allerdings noch nicht ausgeschöpft und soll nach eigenen Angaben auf 500 Filialen steigen.

Der Einzelhandel, gerade im Franchising, bietet viele Chancen und hält viele Möglichkeiten offen. Aber was genau ist der Einzelhandel und wie entwickelt er sich?

 

Franchise-Report Einzelhandel 2016-1

 

Der deutsche Einzelhandel spielt für die Wirtschaft der Bundesrepublik eine wichtige Rolle. Er ist der drittgrößte Wirtschaftszweig Deutschlands und beteiligt sich mit einem Einzelhandelsumsatz von insgesamt 472,4 Mrd.€ auch zu 15,8% am Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2015. Das sind 111,4 Mrd.€ mehr als die Automobilindustrie 2015 mit 361Mrd.€ umsetzen konnte. Der Einzelhandelsumsatz erhöhte sich ab 2009 bis 2015 von 418,9 Mrd. € auf 472,4 Mrd. €. Das entspricht einer Steigerung von 12,8% ,Tendenz steigend. Der Handelsverband Deutschland (HDE) prognostiziert für 2016 eine weitere Steigung von 2% auf 481,8 Mrd.€.

Umsätze Einzelhandel-1

Umsätze Einzelhandel (HDE)

Neben der Umsatzentwicklung ist auch die Verteilung des Marktanteils ein interessanter und wichtiger Punkt.

Vergleicht man die Jahre 2007 bis 2014 lässt sich der Trend weg vom klassischen Fachhandel hin zu Filialisten des Fachhandels feststellen.

Des weiteren stellt sich die Frage nach der Preisentwicklung im Einzelhandel. Stabile Einzelhandelspreise haben eine hohe Bedeutung für die Wirtschaftlichkeit einer Unternehmung. In den letzten zwei Jahren gab es nur einen Preisanstieg von 0,6% in 2014 und 0,1% in 2015.Neben dem wirtschaftlichen Erfolg bietet der Einzelhandel auch zahlreiche Arbeitsplätze. Derzeit bieten 300.000 Unternehmen ca. 3 Millionen Menschen einen Arbeitsplatz.

Branchenaufteilung (HDE)

 

2007

2014

Fachhandel

25,4 %

18,5 %

Filialisten des Fachhandels

11,7 %

15,3 %

Fachmärkte

14,8 %

16 %

Warenhäuser

3,3 %

2.7 %

Versender

3,6 %

3,4 %

SB-Warenhäuser

12,7 %

12,2 %

Discounters

14,1 %

15,1 %

Supermärkte

8,9 %

9,6 %

Online-Handel

1,3 %

3,3 %

Handwerk

1,4 %

1,3 %

Convenience Verkaufsformen

2,2 %

2,3 %

Ein weiteres signifikantes Merkmal des Einzelhandels ist der stark ausgeprägte Mittelstand. So erwirtschaften 35.000 Unternehmen (14% an EH gesamt) mit Jahresumsätzen zwischen 2 bis 50 Millionen € und 10 - 249 Beschäftigten (28% an EH gesamt) 95 Mrd.€ (ebenfalls 28% an EH gesamt). Dies geht aus einer Studie des deutschen Handelsverbandes hervor.

Im Zeitalter von Smartphones und Tablets gewinnt zudem der eCommerce stetig mehr an Bedeutung. Immer häufiger wird auf die bequeme Einkaufsmöglichkeit im Internet zurückgegriffen. Deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass die Umsätze des Einzelhandels nicht ausschließlich durch den stationären Einzelhandel generiert werden. Während 2009 laut Statista 7,2% des Einzelhandelsumsatzes Online erwirtschaftet wurden, waren es 2014 bereits 11,1%. Auch hier ist wieder ein steigender Trend zu erkennen. Die GfK (Gesellschaft für Konsumforschung) hat ein Prognosenmodell erstellt, welches vorhersagt, dass sich der Onlineanteil des Einzelhandelsumsatzes in den nächsten 10 Jahren verdoppeln soll.

Franchise im Einzelhandel gewinnt stetig an Bedeutung

Der Einzelhandelsumsatz wurde zusätzlich auch von Franchise-Unternehmen mit erwirtschaftet. Der Umsatz der Franchise Branche ähnelt  sehr dem Umsatz des Einzelhandels. Zwischen den Jahren 2009 und 2015, ermittelte der Franchise Verband eine Steigerung von 44 Mrd.€ auf 99,2 Mrd.€. Das ist eine Steigerung von 125%, was das Franchising für viele Unternehmen attraktiv macht. Franchising schafft in Deutschland eine große Zahl an neuen Arbeitsplätzen. So waren 2015 rund 685.000 Menschen in der Franchise Branche tätig. Die Branchenaufteilung zeigt, dass der Handelszweig im Bereich des Franchisings einer der Größten ist. Mit 31% ist der Branchenanteil der Franchise-Unternehmen im Einzelhandel der zweitgrößte nach dem Dienstleistungssektor mit immerhin 39%.  

Franchise im Einzelhandel gewinnt stetig an Bedeutung-1

Das Franchising nimmt immer mehr an Begeisterung zu, da es eine Vielzahl an Möglichkeiten bietet. Wenn man den Entschluss fasst ein eigenes Einzelhandelsgeschäft zu eröffnen, dabei aber auf einen kompletten Neustart verzichten möchte, so ist eine Franchise- Kooperation eine tolle Alternative. Durch die Übernahme eines bereits bestehenden Systems wird das Anfangsrisiko verringert und erleichtert den Einstieg in den Einzelhandel auch bezüglich Marketing. Ein entscheidender Punkt der für viele Franchise-Nehmer eine wichtige Rolle spielt, ist der Erhalt der Selbständigkeit. Auch wenn ein Kooperationsvertrag abgeschlossen wird, so bleibt der Vertragspartner selbstständig und ist allein für den Erfolg seines Geschäfts verantwortlich. Der finanzielle Aspekt ist an dieser Stelle auch ein wichtiger Punk den es zu betrachten gilt. Steht der Wunsch nach einem eigenen Unternehmen einem fehlenden Startkapital gegenüber, so bietet das Franchising die optimale Lösung. Das Einstiegskapital kann bei weitem unter den Kosten liegen, die bei einem eigenen Projekt entstehen würden. Des Weiteren sind bekannte Finanzierungsmöglichkeiten natürlich auch hier nützliche Hilfestellungen. Unter anderem erhält man Zugriff auf ein durchdachtes Marketingkonzept und auf gezielte Werbeunterstützung.

Nichtsdestotrotz ist die Selbstständigkeit mit einem Franchise System ebenso mit Arbeit verbunden. Fragen nach der Lage, den Warenlieferungsbedingungen oder den passenden Mitarbeitern fallen natürlich in den Aufgabenbereich des Franchise-Nehmers.

Lage und Standort

Der Faktor ‚Lage‘ entscheidet nicht selten über den wirtschaftlichen Erfolg einer Unternehmung. Daher ist es absolut notwendig und wichtig sich vorher gewissenhaft zu informieren und einen geeigneten Standort für seinen Betrieb zu finden. Aber worauf muss geachtet werden?

Zunächst sollte ein Profil des Zielkunden erstellt werden damit passende Standorte ermittelt werden können. Dabei geht es also um Orte oder Bereiche an denen sich die Zielgruppe häufig aufhält. Dabei stellen Franchise-Geber in der Regel zahlreiche Informationen zu der gewünschten Zielgruppe zur Verfügung. Das spart nicht nur Zeit sondern hilft ausschlaggebende Informationen zu sammeln.

Franchise-Report Einzelhandel 2016-1

Die Größe des Gebiets ist dabei kaum  ausschlaggebend. Kleinere Gebiete mit einer geringeren Frequenz können durchaus mehr Potential und mehr potentielle Kunden enthalten als hochfrequentierte Gebiete. Auch hier geben die Franchise-Geber häufig Hilfestellungen und Unterstützen bei der richtigen Wahl des Standortes. Nachdem also ein Zielkunde analysiert und eine erste Entscheidung für einen geeigneten Standort getroffen wurde, kann die Recherche beginnen.

Es gibt einige Faktoren die ein Franchise-Nehmer unbedingt beachten sollte auf seiner Suche:

  1. Wie ist die Frequenz und in welchem Zeitraum?
  2. Wie ist die Verkehrsanbindung?
    Stehen Parkplätze auch zu hochfrequentierten Zeiten zur Verfügung? Gibt es eine gute Anbindung an den ÖPNV? Kunden sind gewillt auch weitere Strecken zurück zu legen, wenn der Zugang dadurch bequemer wird.
  3. Welche Geschäfte befinden sich in der Umgebung?
    Passt das gewünschte Franchise System in die Umgebung?
  4. Ist eine gewünschte Immobilie finanziell tragbar?
    Mietkosten sind einer der höchsten Kostenfaktoren im Einzelhandel.

Welche Rolle spielen Marketing und Werbung?

Die Standortwahl ist abgeschlossen und es wurde eine passende Immobile gefunden. Nun müssen natürlich die möglichen Kunden informiert werden. Eine erfolgreiche Unternehmung setzt gute Marketing- und Werbemaßnahmen voraus. Franchise Starter zeigt auf, dass die Entwicklung und Durchführung von überregionalen Werbemaßnahmen der Betriebsförderungspflicht des Franchise-Gebers zugeordnet ist. Dies beinhaltet beispielsweise TV Werbungen und  Printmedien, also überregionaler Zeitungen und Magazine, oder auch Social Media. Da diese Maßnahmen natürlich auch dem Franchise-Nehmer zugute kommen, sind Werbeabgaben an den Franchise-Geber durchaus legitim und angebracht. Wohingegen Werbung im regionalen Gebiet auf Kosten des Franchise-Nehmers laufen und natürlich auch selbstständig organisiert werden müssen. Die Häufigkeit wird individuell vertraglich festgehalten. Zudem ist Rücksprache mit dem Franchise-Geber zu halten, damit ein einheitliches Auftreten auf dem Markt gewährleistet ist. Oft werden die benötigten Werbemittel für einzelne Werbekampagnen auch vom Franchise-Geber gestellt um das einheitliche Auftreten nicht zu gefährden.

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Wie bereits im Text erwähnt, erhält der Franchise-Nehmer bereits ein komplettes Marketingkonzept nach dem er sich richten kann. Aus diesem Blickwinkel betrachtet fällt einem schnell auf, dass einem selbständigen Unternehmer ein elementarer Teil der Arbeit bereits abgenommen wird. So sind Zielgruppenbestimmung, Marktanalyse und Einzelhandelserfahrung bereits gegeben. Diese Punkte sind stets mit immensen Zeitaufwand und intensiver Recherche verbunden.

Eine Übersicht von einigen Franchise-Unternehmen im Einzelhandel:

AUST Fashion: AUST ist seit 40 Jahren ein festetablierter Spezialist für hochwertige und trendbewusste Damenbekleidung.

CHANGE Lingerie: Der skandinavische Wäscheanbieter CHANGE Lingerie steht neben hochwertiger Wäsche auch für eine erstklassige fachmännische Beratung und Service.

DAS FUTTERHAUS: Der Heimtiermarkt DAS FUTTERHAUS bietet neben einem sympathischen Marktauftritt auch ein breites Produktsortiment.

EmbroidMe: EmbroidMe ist der Weltführer im Bereich von personalisierter Werbung und hat vielen Unternehmen bereits helfen können ihre Marke zu stärken.

Ihr Platz: Die Einzelhandelsmarke Ihr Platz bietet zahlreiche Produkte aus dem Drogeriesortiment an.

k kiosk: Das Franchisekonzept von k kiosk ist ein Allrounder. Neben Presse wird werden hier auch Tabakwaren und auch Lotto angeboten.

Küche&Co: Die Nr. 1 im Franchising für Einbauküchen und zudem zugehörig zur Otto Group.

mobilcom debitel: Mit 15 Jahren Erfahrung in der Telekommunikation und allen Netzanbietern unter einem Dach ist mobilcom debitel ein zuverlässiger Partner.

MODE EXPRESS: MODE EXPRESS bietet ohne Kapitaleinsatz ein einzigartiges Geschäftskonzept im Bereich der Damenbekleidung.

MODEMOBIL: Bei MODEMOBIL kommt die Mode zum Kunden. Franchisenehmer fahren zu Senioreneinrichtungen und organisieren auch Modenschauen.

Party Fiesta: Bei Party Fiesta bleiben keine Partydekorations Wünsche offen. Das Einzelhandelsmodell bietet ein Sortiment mit über 10.000 Artikeln.

SCHMUCKRAUSCH: SCHMUCKRAUSCH bietet ein breites Sortiment von Modeschmuck über Naturschmuck bis hin zu individuellem Silberschmuck an.

ServiceStore DB: Die ServiceStores der Deutschen Bahn bieten neben Fahrkaten und Tickets auch weitere Produkte aus dem Food / Non-Food Bereich an.

SWAROVSKI: Der international bekannte Hersteller für Kristall Swarovski, bietet hochwertige Schmuckartikel an.

VIOLAS’ Gewürze und Delikatessen: VIOLAS’ Gewürze und Delikatessen bietet Ihnen eine exklusive Auswahl an verschiedenen Gewürzen und Ölen bis hin zu Pasta-Variationen.

VOM FASS: VOM FASS bietet ein breites Spektrum an Produkten wie Öle und Essige bis hin zu Likören und Spirituosen feinster Qualität.

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Welche Gebühren fallen an?

Bei der Planung des Budgets sollten verschiedene Kostenfaktoren berücksichtigt werden. Neben der Aufwendung für die Einstiegsgebühr gibt es auch laufende Gebühren die investiert werden müssen, um vom Franchise System profitieren zu können und die Betreuung des Franchise-Gebers zu gewährleisten. Die Vorteile dadurch beinhalten unter anderem Schulungen, Erstellung von Marktanalysen oder auch Betriebsanalysen. Unter die laufenden Gebühren fallen aber natürlich auch die bereits erwähnten Werbeabgaben. Diese laufenden Gebühren werden in der Regel prozentual vom Nettoumsatz berechnet. Hierbei richtet sich die Höhe der Abgaben nach dem Leistungsangebot des Franchise-Gebers.

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Natürlich wird der Franchise-Geber in der Regel am Umsatz beteiligt. Die Franchise-Gebühr ist in der Regel umsatzabhängig ausgestaltet. Neben dem variablen Vergütungsanteil wird eine Grundgebühr oder Mindestgebühr fällig. Dabei geht es nicht zuletzt auch um die Risikominderung des Franchise-Gebers. Beide Parteien müssen also ehrlich, offen und Hand in Hand arbeiten um ein erfolgreiches Unternehmen zu schaffen. Und das sollte natürlich das Ziel sein.

Eine folgende Gebührenverteilung gibt Aufschluss über unterschiedlich entstehende Kosten variierend nach Franchisepartner:

Kosten für Franchise-Partner:

Franchise-Unternehmen

Einstiegs-investition

Laufende Gebühren

Vertragslaufzeit

AUST FASHION keine keine 5 Jahre (mit Option auf Verlängerung)
CHANGE Lingerie keine keine Zwischen 3 und
10 Jahren
(mit Option auf Verlängerung
um 5 Jahre)
DAS FUTTERHAUS 5.100 € Lizenzgebühr 1%
+ Werbegebühr 0,5% vom Netto-Umsatz
10 €
EmbroidMe 39.000 €    
Ihr Platz keine monatlich 4,5% vom Umsatz 1 Jahr
k kiosk 7.000 € Lizenzgebühr monatl. 0,6% $35,000
Küche und Co. keine monatlich 2% vom Umsatz unbefristet
mobilcom debitel 3.000 € + 5.000 €
Sicherheitsleistung für
Kommissionsware
keine 2 Jahre
MODE EXPRESS keine keine  
MODEMOBIL 12.500 € Lizenzgebühr monatlich 8%
+2% Werbegebühr
vom Umsatz
5 Jahre (mit Option zur Verlängerung)
Party Fiesta 18.000 € Lizenzgebühr monatlich 4%
vom Brutto-Umsatz
5 Jahre (mit Option zur Verlängerung
SCHMUCKRAUSCH 10.000 € monatlich 2,5% vom Netto-Umsatz 5 - 10 Jahre
ServiceStore DB 6.500 € Werbegebühr: monatlich 0,5% vom Bruttoumsatz 10 Jahre
SWAROVSKI keine   5 Jahre
VIOLAS' Gewürze und Delikatessen 18.000 € monatlich 7% vom
Netto-Umsatz
5 Jahre (mit dreimaliger Option auf Verlängerung
VOM FASS 6.800 € monatlich 200 € netto 10+ Jahre

*alle Finanzinformationen entsprechen dem Stand Ende Februar 2016. Aktuellere Änderungen werden eventuell nicht wiedergegeben.

Geschrieben von Mark Tim Öhlund

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