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Franchise-Marktstudie 2019: Öko- und Biolebensmittel in Deutschland

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Das Erntedank-Special

Wir haben einen großen Apfelbaum im Garten – er sieht dieses Jahr rechts traurig aus mit seinen 10 wurmstichigen, schrumpeligen Miniäpfeln. Letztes Jahr hat er uns mehrere hundert Kilo Früchte geschenkt, die wir eingelagert und zu Regalmetern Mus, Gelee, Saft, und vielen Kuchen verarbeitet haben. Nun geht der Vorrat langsam zur Neige, eigentlich müssten wir den Keller wieder auffüllen. Aber es gibt eben keine neuen Äpfel aus dem Garten. Machts nichts, denkt man sich, gehe ich eben auf den Markt oder in den Supermarkt, da gibt es ja genug. Stichwort Supermarkt: man könnte ja noch ein Glas Erdnussbutter oder -mus mitnehmen für Apfel-Erdnuss-Muffins. Doch oh Schreck, das Erdnussmus ist seit mehreren Wochen überall ausverkauft und wird nicht nachgeliefert. Laut verschiedener Angestellter und Marktleiter in den diversen Supermärkten gäbe es Lieferschwierigkeiten bei Ernussprodukten. Letztes Jahr gab es bei Leinsamen ein ähnliches Problem, sie waren für mehrere Wochen einfach nirgends mehr zu bekommen.

Szenewechsel, Gedankensprung: Berlin, 20. September 2019. Die Bundesregierung stellt das Klimaschutzprogramm 2030 vor, während weltweit Hunderttausende für den Klimaschutz demonstrieren. Die Opposition, Umweltschützer und Wirtschaftsexperten monieren sogleich, das Maßnahmenpaket sei zu zaghaft, es brauche radikalere Schritte um das Klima zu schützen, um die Katastrophe zu verhindern, beziehungsweise hinauszuzögern.

Zurück zu Apfelbaum, Leinsamen und Erdnussbutter. Die Umweltverschmutzung, die wir betreiben, hat einen direkten Einfluss auf das Wetter, so viel steht fest (interessante Forschungsberichte finden sich beispielsweise auf der Seite des IASS Potsdam). Das Wetter wiederum beeinflusst maßgebliche die landwirtschaftliche Produktion und die Ernten, auch hier gibt es nichts zu dünkeln (ausführliche Informationen stellt beispielsweise die EEA der EU zur Verfügung). Ob unserem Apfelbaum nun das merkwürdige Sommerwetter dieses Jahres zu schaffen gemacht hat und er deshalb keine Früchte trägt und ob die Erdnussernte in Amerika schlecht ausfiel oder ob die Lieferschwierigkeiten eher mit Im- und Exportzöllen zu tun haben, sei dahingestellt.

Am 6. Oktober ist Erntedank. Ein gute Zeitpunkt, die (Franchise)wirtschaft im Bezug auf Nachhaltigkeit und ökologische Faktoren zu untersuchen. Da das Thema Nachhaltigkeit unglaublich facettenreich ist, konzentrieren wir uns auf den Bereich Lebensmittel, die relevanten gesamtwirtschaftlichen Zahlen, sowie Firmen und Unternehmen im Franchisemodell, die nachhaltig produzieren und/oder ökologisch verantwortbare, essbare Produkte vertreiben. Unsere Marktstudie im Oktober.

Ökologischer Landbau – Produktion


Was ist überhaupt ökologischer Landbau? Vom Umweltbundesamt (UBA) anerkannte ökologische Erzeugnisse werden im Verkauf mit dem EU-Bio-Logo versehen (das aus zwölf weiße Sternen bestehende Blatt auf grünem Grund; Bild und weitere Erläuterungen siehe Website des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft BMEL). Die Anforderungen, um das Logo zu erhalten und somit staatlich zertifizierte Ökoproduktion zu betreiben, sind in der EG-Öko-Basisverordnung festgeschrieben. Dabei stehen vor allem der Verzicht auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel und auf leicht lösliche mineralische Dünger, sowie ein möglichst geschlossener Nährstoffkreislauf und eine vielfältige Fruchtfolge im Mittelpunkt. Im Bezug auf Tiere ist eine “möglichst artgerechte” Haltung und die “Anzahl in Abhängigkeit von der Betriebsfläche begrenzt” (UBA). So sollen Stickstoffüberschüsse vermieden werden.

Flächennutzung: Laut dem Umweltbundesamt (UBA)betrug der Anteil der ökologisch genutzten Landwirtschaftsfläche im vergangenen Jahr 2018 genau 9,1 Prozent der Gesamtfläche. 31.713 Betriebe bewirtschafteten dabei 1.521.314 Hektar Land. Damit hat sich die Zahl der Betriebe in den letzten 20 Jahren vervierfacht, die Fläche ist im gleichen Zeitraum von unter 400.000 Hektar ebenso auf das Vierfache an angewachsen. Von den von der Regierung anvisierten 20 Prozent des Gesamtlandbaus sind diese Zahlen jedoch nach wie vor weit entfernt. Einzig im Saarland kann von einer groben Annäherung ans Ziel die Rede sein. Je nach Region ist der Anteil der Ökolandbau nämlich unterschiedlich stark in die Agrarwirtschaft integriert. So ist das Saarland deutschlandweit mit einem Anteil von 16,5 Prozent der Spitzenreiter, gefolgt von Hessen (14,7 %), Baden-Württemberg (14,0 %) und Brandenburg (12,3 %), während in Niedersachsen (4,1 %), Nordrhein-Westfalen (5,9 %) und Thüringen (6,0 %) eher geringe Teile des Landwirtschaft nach den Ökostandards wirtschaften. Bedenken muss man hierbei auch, dass selbst bei Erreichen der 20-Prozent-Marke noch jeweils 80 Prozent des Landbaus in den Ländern nicht nach den ökologischen Standards handelt. Ein Großteil der Produktion wäre daher weiterhin nicht nachhaltig organisiert, was maßgeblich zur Verschlechterung der Umweltbilanzen in diesem Sektor beiträgt.

Preisentwicklung – Erzeugerpreise: Bioprodukte und Produkte aus ökologischer Landwirtschaft sind teurer, als deren konventionelle Counterparts (wobei man sich hier einmal Gedanken über das Wort “konventionell” machen sollte, das sogar vom Deutschen Spitzenverband Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft BÖLW im Sinne von “nicht nachhaltig/ökologisch” genutzt wird) – sowohl für den Erzeuger, als auch für den Konsumenten (mehr dazu unten). Sieht man sich die Erzeugerpreisentwicklung für Milch, Kartoffeln, Schwein und Rind aus dem letzten Jahr an, fällt eines auf: sie scheinen vom konventionellen Markt losgelöst zu sein und entwickeln sich ganz unabhängig von den Berg- und Talfahrten der konventionellen Preise. Ein produktübergreifendes Merkmal: die Stabilität der Preisentwicklung. Seit Juni 2014 rangierte der Preis pro Kilo Biomilch (ohne Mwst.) ab Erzeuger mit Abweichungen von maximal -2,5 Cent um die 50-Cent-Marke. Die konventionellen Milcherzeugerpreise schwankten im gleichen Zeitraum erheblich, nach einem Niedrigstand im Mai 2016 mit ca. 22 Cent pro Kilo geht es seit diesem Zeitpunkt relativ steil hinauf, zuletzt angeheizt von dürren Sommern bis auf knapp 40 Cent. Auch bei den anderen genannten Produkten verlaufen die Preiskurven vergleichsweise regelmäßig, selbst Steigerungen verlaufen geradlinig und moderat. Für Biolandwirte bringt die Beständigkeite der Erzeugerpreise den erheblichen Vorteil der Planbarkeit mit sich.

Diese Tatsache, sowie ein Bewusstsein für die Umwelt, das Klima und unsere Gesundheit bewegen Landwirte und Unternehmer dazu, in den Ökolandbau zu investieren. Die Produktionsseite bietet strukturell eher geringe Möglichkeiten, ein Franchisesystem zu implementieren: zu gering sind die Multiplikationsfaktoren, die ein gelungenes Konzept ausmachen. Stattdessen herrschen im Landbau uneinheitliche Standortvoraussetzungen, ein hohes Maß an Spezialisierung und hohe Anforderungen auf Seiten der Ausbildung und Vorkenntnisse, eher geringe Marketingmöglichkeiten (stark B2B-lastig). So stehen die wenigen Unternehmen, die man hier findet, auch eher auf einer Zwischenstufe zwischen ursprünglicher Produktion und Vertrieb, wie zum Beispiel die Marke “Bauernhof-Eis” des niederländischen Unternehmens IceDelite/Bakker en Kok. Das Unternehmen bietet sich als Partner für Milchbetriebe an, die auf dem Hof ihre Milch selbst zu Eis weiterverabreiten und vertreiben möchte – sei es an Laufkundschaft, im Hofladen oder -café oder an Händler. Das Franchise liefert die Maschinen und das Know-How, sowie ein Rezeptbuch. Im Gegenzug müssen bestimmte Zutaten (neben der Milch) bei IceDelite eingekauft werden, außerdem wird eine Franchisegebühr erhoben. Achtung: auch nicht-ökologische Milchbetriebe können Bauernhof-Eis mit IceDelite herstellen, es handelt sich also nicht um eine per se ökologische Marke.

Weitaus vielfältiger sind die Möglichkeiten für Franchisegeber und -nehmer im folgenden Abschnitt.

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Ökologischer Landbau – Konsum


Ausgaben: In einem internationalen Vergleich der Pro-Kopf-Ausgaben für Biolebensmittel lag Deutschland 2018 mit jährlich 122 Euro auf Platz acht, so eine Erhebung auf statista. Damit liegen die Bundesbürger hinter der Schweiz (mit 289,- auf Platz eins), Österreich (Platz fünf mit 196,-) und sogar den USA (123,- und damit Platz sieben), wobei darüber nicht ermittelt werden kann, ob die Deutschen tatsächlich weniger als halb so viele Bioprodukte essen wie die Schweizer, da die Preise nicht normiert sind und die Lebensmittel in unterschiedlichen Ländern unterschiedlich viel kosten.

Demografie: Genauere Strukturdaten für Deutschland liefert die Publikation Ökobarometer 2018 des BMEL in Zusammenarbeit mit dem Bundesprogamm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN). Auf die Frage nach der Kaufhäufigkeit gaben 50 Prozent der Befragten an, gelegentlich Bioprodukte zu kaufen, 25 Prozent taten dies häufig, drei Prozent ausschließlich und 22 Prozent nie. Das ein oder andere demografische Stammtischvorurteil fand sich in der Studie bestätigt. Frauen kaufen mehr Bioprodukte als Männer, bei der finanzstarken, umweltbewussten Gruppe der 30- bis 39-Jährigen kommt am häufigsten bio auf den Tisch und auch beim Bildungsniveau gibt es Unterschiede. So gaben 40 Prozent aller Personen mit (Fach-)Hochschulreife an, ausschließlich oder häufig Biolebensmittel zu kaufen, während es bei Hauptschulabsolventen nur 14 Prozent sind.

Was und wo? Ein Kassenschlager des Sortiments nachhaltiger Lebensmittel sind Eier, gefolgt von Gemüse, Obst und Michprodukten. Fleisch und Fisch rangieren auf den mittleren Plätzen. Am seltenstens werden aktuell alkoholische Getränke aus er das Internet, wobei der LEH in Deutschland generell vergleichsweise einen geringen Onlineabsatz generiert.

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Grafik 1: Was wird in Bioqualität gekauft? (Quelle: Ökobarometer 2018, BMEL und BÖLN)

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Grafik 2: Wo werden Bioprodukte gekauft? (Quelle: Ökobarometer 2018, BMEL und BÖLN)

Naturkostgroßhandel: Bestimmt hier die Nachfrage das Angebot, oder doch eher anders herum? Jedenfalls kann der Handel Naturkostprodukten und Biolebensmitteln stetig weiter ausgebaut werden. Im Jahr 2018 wuchsen die Verkaufsflächen von Naturkostläden um 5,2 Prozent, der Umsatz im Naturkostgroßhandel wuchs von 1,69 Mrd. Euro im Jahr 2017 auf 1,78 Mrd. Euro im vergangenen Jahr, so der BÖLW. Interessant dabei ist auch besonders im Hinblick auf Grafik 2, mit welchen Absatzwegen der Großhandel sein Plus einfahren konnte. So nahm der Absatz des Naturkosteinzelhandels zu (Märkte wie bspw. Alnatura oder Denns Biomarkt), wohingegen Reformhäuser und Drogerien einen kleiner werdenden Teil des Umsatzes im Großhandel ausmachten. Auch der reguläre Lebensmitteleinzelhandel (LEH) stellte einen eher kleinen Absatzkanal dar. Dieser Entwicklung steuern LEH-Ketten im laufenden Jahr entgegen, indem das Naturkostsortiment ausgebaut und diversifiziert wird – Aldi beispielsweise hat eine neue Produktlinie der Marke Schneekoppe in den Bestand aufgenommen und mit Philipp Lahm als Aushängeschild in Fernsehen und Print ordentlich die Werbetrommel dafür gerührt.

Übrigens: Bereits 2015 habenForscher der Uni Kassel untersucht, inwiefern die höheren Preise für Biolebensmittel tatsächlich der ausschlaggebende Faktor sind, warum nach wie vor mehr als 90 Prozent aller Lebensmittel nicht in ökologisch unbedenklicher Form gekauft werden. Sofern der Preis nicht mehr als 20 Prozent höher ist als vom Käufern ursprünglich angenommen, landen die Produkte trotzdem im Einkaufswagen. Dies lässt Rückschlüsse zu, die das Marketing und die Preispolitik des LEH beeinflussen. Zum einen können Preise besonders bei Produkten, deren Preise den Konsumenten durch den konventionellen LEH sehr geläufig sind (Äpfel, Kartoffeln, Milch, etc.), so angepasst werden, dass sie innerhalb der 20 Prozent-Erwartungsmarge rangieren. Bei teureren Produkten, die die Einläufer im Versuchsaufbau auch tatsächlich im Regal stehen liessen, kann durch gezieltes Marketing mit Fokus auf den Qualitätsunterschied zu nicht-biologischen Lebensmittel entgegengewirkt werden.

Fazit: Der Konsum von Biolebensmitteln wächst seit Jahren stetig an, momentan macht er etwas über 5 Prozent des gesamten Lebensmittelvolumens aus. Die Produktion zieht mit, die landwirtschaftlichen Flächen mit ökologischer Nutzung vergrößern sich. Im Gegensatz zu konventionell hergestellten Produkten erfreuen sich Bioprodukte eines jeweils größtenteils gleichbleibenden Preisniveaus. Auf Seite der Produktion ist Franchising selten zu finden, wohingegen der Handel gute Möglichkeiten bietet (siehe unten).

Franchisekonzepte vorgestellt

Besonders im To Go- und Ready To Eat-Segment entwickeln sich seit Jahren Franchisekonzepte, die mit Bioprodukten, nachhaltigen Verpackung und Maßnahmen zur Verkleinerung des ökologischen Unternehmerfußabdrucks werben und erfolgreich sind. Drei unserer Partner stellen wir hier vor:

immergrün
Frozen Yoghurt, Shakes, Paninis, Wraps und Salate aus frischen Zutaten in einem stylishen Storekonzpt oder to go– das ist das Konzept von immergrün. Die Getränke werden aus frischem Obst direkt vor den Augen der Kunden, die Speisen mehrmals täglich frisch zubereitet. Dabei wird selbstverständlich auf Zusatzstoffe, Sirup und Geschmacksverstärker verzichtet. In ganz DACH werden momentan Franchisenehmer gesucht. Auch Masterfrachiselizenzen werden vergeben.
Min. Eigenkapital:
20.000 - 40.000 €
einmalige Eintrittsgebühr:
15.000 €
monatliche Lizenzgebühr:
7 %
Gesamtinvestition:
120.000 - 140.000 €
Natur House
Die Experten von Natur House beraten ihren Kunden bei der sogenannten Nahrungsrehabilitation. Zur Bekämpfung von Übergewicht und anderen Symptomen, die durch eine falsche Ernährung hervorgerufen werden, bietet das Konzept Beratung in Verbindung mit natürlichen Nahrungsergänzungsmitteln auf Basis von Pflanzen, Obst und Gemüse. Derzeit sucht das Unternehmen Partner in der Schweiz.
Min. Eigenkapital:
85.775 CHF (75.000€)
einmalige Eintrittsgebühr:
1.143 CHF (1.000€)
monatliche Werbegebühr:
3 %
Gesamtinvestition:
85.775 CHF (75.000€)
coffee-bike
Biozertifizierter Kaffee auf einem Fahrrad ohne Feinstaubemission – mehr bio geht nicht. Auf den vom Franchisegeber speziell konzipierten mobilen Kaffeebars können sich Franchisenehmer so individuell entfalten, wie sie möchten. Die Orten für den Verkauf und die Öffnungszeiten werden individuell festgelegt, eine Umsatzvorgabe gibt es nicht. Egal ob Auf dem Unicampus, in der Innenstadt oder beim Catering auf Betribesfeiern, der, der Kaffee findet aufgrund seiner ausgezeichneten Qualität und dem einmaligen Verkaufskonzept reißenden Absatz.
Min. Eigenkapital:
3.500 €
einmalige Eintrittsgebühr:
4.990 €
Lizenzgebühr:
12,5 Cent pro verkaufter Kaffeespezialität
Werbegebühr:
2,5 Cent pro verkaufter Kaffeespezialität
Gesamtinvestition:
13.490 €

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