Die internationale Expansion eines Franchise-Systems ist nur die natürliche Entwicklung für Konzepte, die sich im Ursprungsland erfolgreich bewährt haben. Die internationale Franchise Assoziation (IFA) nennt als die drei besten Märkte für die Etablierung von Franchise-Systemen Nordamerika (mit Kanada und Mexiko), Westeuropa und Lateinamerika.
In Deutschland ist der Erwerb einer Franchise-Lizenz und die Eröffnung des eigenen Unternehmens ein komplexer Vorgang. Aber das Fehlen eines einheitlichen Franchise-Rechts und die Kenntnisse der nationalen Marktbedürfnisse machen es trotzdem einfacher einen Franchise-Betrieb aufzubauen als in einem fremden Land. Da die Franchise-Gesetze von Land zu Land variieren, muss jedes Franchise-System erst auf den jeweiligen nationalen Markt übertragen werden. In Spanien verlangt das Gesetz im Bereich Franchising etwa eine spezielle amtliche Zulassung.
Lukrative Chancen auf anderen nationalen Märkten
Trotzdem bietet der Eintritt in andere nationale Märkte zweifelsohne lukrative Chancen. Frankreich wird von der IFA zum Beispiel als der Zugang nach Europa bezeichnet. Nicht ohne Grund, denn der französische Franchise-Markt ist der Größte Europas und kann auf eine lange Tradition zurückblicken. Franchising ist in Frankreich nicht nur weiter verbreitet als in Deutschland, sondern als Unternehmensform auch weitaus akzeptierter. Auch der britische Markt ist attraktiv. Großbritannien hat nach Deutschland die größte Bevölkerung in Europa. Da das Einkommen in den britischen Ländern um etwa 20 Prozent höher als im europäischen Durchschnitt ist, handelt es sich um einen Markt mit einer starken Kaufkraft.
Eroberung eines neuen Marktes mit einer Master-Lizenz
Franchise-Geber, die internationale Märkte erobern wollen, vergeben in diesem Fall eine Master-Lizenz für ein Land oder eine Region. Der Master-Partner ist autorisiert, eigenständig Franchise-Lizenzen innerhalb eines festgelegten Gebietes zu verkaufen. Im Umkehrschluss wird der Master-Partner damit Franchise-Geber, der die Geschäftsidee vermarktet und nach Franchise-Nehmern für sein Territorium sucht. Weil es natürlich viele kulturelle, sprachliche und rechtliche Besonderheiten zu überwinden gibt, müssen Master-Franchise-Kandidaten natürlich bestimmte Qualifikationen mitbringen. Vor allem die entsprechenden Sprachkenntnisse sind offenkundig eine Grundvoraussetzung. Auch Personen, die eine geeignete potenzielle Niederlassung in dem Land besitzen oder gepachtet haben, sind gerne gesehen.
Spezialisierte Unternehmensberater bieten Unterstützung
Zum Glück gibt es Unternehmensberater und Anwälte, die sich darauf spezialisiert haben, potenzielle Franchise-Nehmer bei der Suche nach geeigneten internationalen Anlagemöglichkeiten zu unterstützen. Diese Experten helfen dem Interessenten durch den Dschungel gesetzlicher Eigenheiten und regionaler Sitten. Einen Leitfaden zu den Franchise-Gesetzen in den verschiedenen Ländern finden Sie auf den Internetseiten der IFA unter www.franchise.org.