Wir haben unsere Datenschutzrichtlinien der geltenden Gesetzgebung der DSGVO angepasst. Datenschutzerklärung anzeigen

Auf Franchise Direkt die richtigen Geschäftskonzepte für Ihre Gründung finden

Frauen im Franchising – Netzwerke und Vereine für Gründerinnen

Frauen im Franchising
Group of multiracial businesswomen in casuals together at office desk and looking at camera. Female startup business team portrait.
jacoblund/Getty Images/iStockphoto

“Es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind zu erziehen”, besagt ein vielzitiertes afrikanisches Sprichwort. Und warum sollte es bei einer Unternehmensgründung anders sein. Zwar geht es hier nicht um Erziehung im herkömmlichen Sinne, sondern um eine Vielzahl von Entwicklungsschritten und wirtschaftlichen (sowie emotionalen) Phasen. Aber nicht umsonst spricht man auch im Geschäftskontext oft von Ideen und Firmen, die noch in den Kinderschuhe stecken, oder von Kinderkrankheiten, wenn es am Anfang etwas holprig läuft und der Gründer nächtelang sein Businessbaby betreuen muss.

Kompetente Hilfe für alle Phasen finden Gründer vor allem in Verbänden und Netzwerken, die sich mit der Thematik aus erster Hand gut auskennen. Seit einigen Jahren gibt es davon mehr und mehr speziell für Gründerinnen – mit gutem Grund.

Die Vorurteile
Geht es nämlich um die Unterschiede zwischen den Geschlechtern hinsichtlich Karriereplanung und Existenzgründung, driften viele Unterhaltung schnell zu Gemeinplätzen à la “Frauen gründen halt ganz anders als Männer”, “Frauen haben Angst zu gründen”, “Frauen sind in Managementpositionen selten zu finden, da man Karriere und Familie als Mutter nach wie vor schlecht vereinbaren kann”, oder “Frauen haben es schwer, in der Männerbusinesswelt ernst genommen zu werden” ab. Richtig untermauern können die Teilnehmer dieser Alltagsdiskussionen ihre Aussagen selten – seien erstere nun männlich oder weiblich. Dabei gibt es sehr viele Studien, die sich genau mit der Veri- oder Falsifikation dieser Aussagen befassen. Und eben Verbände und Institutionen, die darauf ausgelegt und spezialisiert sind, mit, für und gegen die wissenschaftlich nachweisbaren Unterschiede zu arbeiten.

Die Fakten
Ein Team von Wissenschaftlern um Prof. Dr. Jörn Block der Uni Trier hat seine Forschungsergebnisse für den Gründerinnenstammtisch Trier 2018 anschaulich aufbereitet und veröffentlicht. Neben vieler anderer sehr interessanter Daten (Hätten Sie zum Beispiel gedacht, dass Frauenbetriebe mit 10 bis 19 Mitarbeitern 2005 im Schnitt 300.000 Euro mehr Umsatz machten, als männergeführte Betriebe? Oder dass Frauen in Italien mit höheren Zinsen auf Gründungskredite belegt werden, als Männer?), sind uns vor allem die folgenden, auf’s Erste etwas subjektiv anmutenden Erklärungsansätze für die messbaren Unterschiede ins Auge gefallen:
Angst vor dem Scheitern

In einer repräsentativen Umfragen zu den geschlechterspezifischen Unterschieden hinsichtlich des unternehmerischen Verhaltens gaben 40 Prozent der Frauen an, dass sie Angst vor dem Scheitern hätten. Bei den Männern lag diese Zahl bei 33 Prozent, was zwar kein absolut eklatanter Unterschied ist, jedoch mit anderen Gründen kumuliert und schließlich dazu beitragen kann, dass Frauen eher vor Gründungen zurückschrecken als Männer.
Zweifel an der eigenen Kompetenz

Wesentlich verbreiteter unter Frauen als unter Männern ist der Selbstzweifel als Hinderungsgrund für den Schritt in die Selbstständigkeit. 41 Prozent der Frauen gab an, dass die eigenen Kompetenzen für das Führen eines Unternehmens ausreichend seien. Damit lagen sie ganze 17 Prozent hinter den Männern, bei denen 58 Prozent ihre Fähigkeiten und ihr Wissen dafür als ausreichend ansahen.
Weniger Unternehmerinnen im Bekanntenkreis

Und nun zu einem der schlagendsten Argumente für unser Anliegen, Frauen die Mitgliedschaft in einem Netzwerk ans Herz zu legen: in der von Block zitierte Studie gaben 31 Prozent der Frauen an, keine Gründer/innen zu kennen. Im Umfeld der Männer schien es davon wesentlich mehr zu geben, so sagten immerhin 43 Prozent der männlichen Befragten aus, Gründer zu kennen. 12 Prozent aller Frauen kommen also weniger in Kontakt mit anderen Gründern, die ihre Erfahrungen und Expertisen teilen, die Mut machen oder konstruktive Kritik üben können – kurz, die als Vorbild und Inspiration dienen.

Die Netzwerke
“Creative thinking inspires ideas. Ideas inspire change”, so Barbara Januszkiewicz, ihres Zeichens erfolgreiche amerikanische Künstlerin. Durch kreatives Denken entstehen Ideen. Diese Ideen führen zu Veränderungen. Netzwerke von Gleichgesinnten stiften nicht nur Mut, sie ermöglichen auch den Austausch, in dessen Rahmen das von Januszkiewicz erwähnte kreative Denken gedeihen kann. Zudem verleihen Netzwerke in Form von Vereinen, Verbänden und Plattformen den gemeinsamen Interessen mehr Gewicht und eine öffentliche, unisone Stimme. Ganz zu schweigen von tatkräftiger Unterstützung, beispielsweise in Form von Beratungsangeboten, Seminaren und Kongressen. Dabei haben Frauennetzwerke auch immer die geschlechterspezifischen Herausforderungen im Blick und können so besser auf die Anliegen und den Arbeitsalltag ihrer Mitglieder eingehen. Einige dieser Netzwerke für Gründerinnen und Unternehmerinnen hier auf einen Blick:

  • BFBMBundesverband der Frau in Business und Management e. V.

branchenübergreifend und politisch engagiert

  • BPW GermanyBusiness and Professional Women –Germany e. V.

deutscher Ableger der BPW International, dem größten internationalen Frauenverband

  • DFDer Deutsche Frauenrat

Dachverband von rund 60 bundesweit aktiven Frauenorganisationen, nicht nur wirtschaftlich orientiert

  • DGF – Deutsches Gründerinnen Forum e. V.

gebündelte Kompetenz im Bereich Gründung

Mentoring für Jungunternehmerinnen, Mentor-Mentoree-Netzwerk

  • VdU – Verband deutscher Unternehmerinnen

1.800 Mitgliedsfirmen, branchenübergreifend

  • VBM – Der Verband berufstätiger Mütter e. V.

Schwerpunkt Arbeit/Karriere und Familie

Für internetaffine (digitale) Unternehmerinnen
Weiterführende Info
Ein Verzeichnis vieler weiterer Netzwerke finden Sie auf der Website der Bundesweiten Gründerinnenagentur bga des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie. Wie bereits oben gesagt: schliessen Sie sich einem Netzwerk an, es gibt für jede Geschäftsform, für jedes Anliegen oder Ziel und nicht zuletzt auch für jeden Geldbeutel den richtigen Verband.

Sie haben Infoanfragen gespeichert

Anfrage abschicken