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Auf Franchise Direkt die richtigen Geschäftskonzepte für Ihre Gründung finden

Starke Frauen im Franchising

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Confident young woman in smart casual wear talking on the mobile phone and smiling while standing near her working place
g-stockstudio/Getty Images/iStockphoto

Einflussreich, Innovativ, Verantwortungsbewust

Das Wirtschafts- und Finanzmagazin Forbes hat anlässlich des Weltfrauentages im Mai einen bemerkenswerten Artikel veröffentlicht. Es ging darum, dass die Zahl der Frauen in Führungspositionen international stark überschätzt wird. Nach Untersuchungen ist mehreren Statistiken zu entnehmen, dass die tatsächliche Zahl weltweit bei gerade einmal 3 Prozent liegt, wobei die Befragten in allen Ländern den Anteil “aus dem Bauch heraus” wesentlich höher einschätzten. In Mexiko waren die Befragten davon ausgegangen, dass circa 29 Prozent aller Firmenbosse weiblich seien, in Deutschland waren es immerhin 15 Prozent. Woran genau die Lücke zwischen Wahrnehmung und Realität liegen mag, ist in den Untersuchungen nicht näher definiert, es ist allerdings denkbar, dass Frauen in Führungspositionen beispielsweise einfach mehr auffallen und medial überrepräsentiert sind.

Interessant als Gegenpol: die Zahl der Gründerinnen weltweit liegt bei 17 Prozent, im Franchising sogar noch höher. In ihren eigenen Geschäften beweisen sich Frauen oft als Chefinnen und haben das Zeug zur Führungsposition, in der großen “Corporate World” scheint dies nicht der Fall zu sein – was allerdings in den seltensten Fällen an mangelnder Qualifikation liegt.

Die Gründung eines eigenen Unternehmens, entweder mit einem eigenen Betrieb oder einem Franchisestandort, hat für viele Frauen den Vorteil, dass die Arbeitszeit flexibler zu gestalten ist und Familie, Angehörige und Job besser unter einen Hut zu bringen sind. Die steigenden Zahlen der Teilzeitgründerinnen scheinen dies zu belegen.

Ein Blick in die Welt des Franchising beweist: Frauen haben das Zeug zum Franchiseboss. Viele von ihnen haben es auch auf der internationalen Bühne richtig weit gebracht und dabei ganz klein angefangen.

Bobbi Brown – eine Make-Up-Visionärin mit Mut und Stehvermögen

Bobbi Brown, die 1957 in Chicago geboren wurde, stand mit jungen Jahren wie so viele Altersgenossen vor einer ungewissen Zukunft. Sie hatte ein Hobby, das sie liebte; was sie beruflich machen sollte, wusste sie allerdings nicht. Sie war unzufrieden und planlos am College eingeschrieben. Eine Tages stellte ihre Mutter ihr die entscheidende Frage: “Wenn du irgendetwas machen könntest, ohne an finanzielle oder andere Fallstricke zu denken, welchen Weg würdest du einschlagen?” Bobbi Browns Antwort war eindeutig: mein Hobby zum Beruf machen und Make-Up revolutionieren. Sie zog nach Boston, studierte Maskenbildnerei und Fotografie und machte sich in den 1980ern schließlich auf nach New York, wo sie Models wie Naomi Campbell für Cover Shootings bekannter Illustrierter schminkte. Aber die gängigen Make-Up-Produkte gefielen Brown nicht, die künstlichen Farben, austrocknenden Lippenstifte und maskenhaften Make-Ups passten nicht zu ihrem visionären Stil. Als sie bei einem Shooting einen Chemiker kennenlernte, packte sie die Chance beim Schopf und entwickelte ihren ersten eigenen Lippenstift in zehn Farbnuancen, als Markennamen wählte sie ihren eigenen: Bobbi Brown. Am ersten Tag verkaufte sie in einem New Yorker Kaufhaus fast 100 Lippenstifte – so viele hatte sie für einen ganzen Monat eingeplant! Browns Vision von natürlichen Tönen und dem Unterstreichen der natürlichen Schönheit (statt dem grellen Übermalen jeder Individualität) kam bei den Kundinnen 1991 gut an und die Marke entwickelte sich rasch zum Kassenschlager. Brown versäumt es damals wie heute in Interviews nie, auf ihr Herzensthema hinzuweisen: die natürliche Schönheit der Frau, Body Positivity und die Akzeptanz für unterschiedliches Aussehen und Makel. Heute gehört die Marke zu Estée Lauder, wobei Brown nach wie vor der kreative Kopf hinter ihren Produkten ist. In 60 Ländern weltweit kann man mittlerweile Lippenstifte, Make-Up, Wimperntusche und alles, was das Kosmetikherz begehrt, in Kaufhäusern und Drogerien, sowie in 75 eigenen Läden kaufen. Bis 2025 möchte Brown ihre Produkte in allen Ländern der Welt anbieten.

Dina Dwyer-Owens – Multitalent

Dina Dwyer-Owens ist die Tochter des verstorbenen Unternehmers Don Dwyer, der 1981 das heutige Franchise Rainbow International® gründete. Die Firma war auf die Sanierung nach Wasser- und Brandschäden spezialisiert und Don Dwyer kannte sich nach einiger Zeit bestens auf dem privaten Dienstleistungssektor rund ums Eigenheim aus. Er gründete daraufhin die Dwyer Group, die unter einem Dach als Holding mittlerweile 15 Franchisesysteme vereint, die alle Heimdienstleistungen anbieten. 1993 ging das Unternehmen an die Börse. Dina Dwyer-Owens übernahm schließlich die Geschäfte und führte das Unternehmen mehr als 20 Jahre erfolgreich. Momentan fungiert Sie als Markenbotschafterin und hat einen Sitz im Firmenvorstand. Neben der beachtlichen Tätigkeit als ehemalige Chefin eines der größten Unternehmen seiner Art in den USA hat Dwyer-Owens es allerdings auch auf einer anderen Ebene weit gebracht. Sie ist die einzige weibliche Vorstandsvorsitzende der International Franchise Association IFA. Im Jahr 2001 bekam sie für ihren Einsatz zur Ausbildung von Frauen im Franchising von der IFA den Bonny LeVine Award verliehen. Dwyer-Owens setzt sich zudem unermüdlich dafür ein, dass große Firmen die Wichtigkeit eines Ethik- und Wertekodex erkennen und mit ethisch korrektem Verhalten in allen Belangen einen der wichtigsten Grundsteine für Kunden- und Mitarbeiterzufriedenheit, sowie für gesellschaftlich und ökologisch verantwortungsvolle Handlungsweisen schaffen. In ihrem Buch “Live RICH”, das 2015 von Forbes zu einem der Top 10 Businessbücher gewählt wurde, hat Dwyer-Owens einige der Strategien beschrieben, mit denen Sie das Unternehmen ihres Vaters von 150 auf 600 Mitarbeiter aufgestockt hat, ohne dabei an Kontrolle, Qualität und Übersicht zu verlieren. Zum Großteil schreibt Sie den Erfolg unter anderem dem Ethik- und Wertekodex zu, der innerhalb der Dwyer Group stringent umgesetzt und eingehalten wird.

Anita Roddick – geadelte Unternehmerin mit Sinn für Umwelt und Soziales

Wie auch Bobbi Brown hat sich Anita Roddick auf dem Kosmetikmarkt einen weltweit bekannten Namen gemacht. Die Gründerin des The Body Shop wurde 1942 in England geboren. Ihr beruflicher Werdegang begann als Lehrerin in einem Kibbuz in Israel, dem eine Weltreise folgte. Nach Stationen als Restaurant- und Hotelbesitzerin, sowie bei der UNO und der International Labor Organization ILO, wo sie sich für Frauenrechte stark machte, eröffnete sie schließlich den ersten Body Shop. Da ihr Mann Gordon geschäftlich oft in den USA unterwegs war und sie nebenher ein Einkommen für ihre Kinder finden musste, besann sie sich auf Eindrücke ihrer zahlreichen Reisen. Sie hatte dabei oft auf Farmen gearbeitet und die Schönheitsrituale der dortigen Frauen kennengelernt. Da sie sich oft in vorindustriell geprägten Gebieten aufhielt, waren diese Rituale auf natürlichen Zutaten basiert. Behälter bestanden aus natürlichen Ressourcen und wurden wiederbenutzt. Gepaart mit der von ihrere Mutter anerzogenen Sparsamkeit und einem ausgeprägten Erfindersinn kreierte sie die ersten Produkte des Body Shop auf der Grundlage natürlicher Inhaltstoffe und mit der Wiederverwertung aller Rohstoffe im Hinterkopf. Alles wurde zu Beginn von Hand gefertigt, von den Seifen und Produkten selbst, bis hin zu den Verpackungen und Etiketten. Als das Unternehmen wuchs und wuchs, wurde sich Roddick bewusst, wie groß ihre Verantwortung als Unternehmerin gegenüber der Umwelt und der Gesellschaft war. Sie engagierte sich nicht nur mit Kampagnen und Initiativen des Body Shop für die Umwelt und soziale Gerechtigkeit. Als Aktivistin war sie beispielsweise bei der Großdemonstration gegen die Übermacht der WHO in Seattle dabei und setzte sich auch als Autorin mit Büchern wie „Brave Hearts, Rebel Spirits: A Spiritual Activists Handbook” und „A Revolution in Kindness” (beide 2003) ein. Ein Jahr später veröffentlichte Anita Roddick „Troubled Water: Saints, Sinners, Truths & Lies about the Global Water Crisis“ und „Numbers“. Ihre Autobiografie “Business as Unusual” ist seit vielen Jahren eine Art Unternehmerbibel für verantwortungsvolle und mutige Individualisten auf der internationalen Geschäftsbühne. Kontinuierlich setzte sie sich für unzählige weitere soziale und ökologische Zwecke ein, im Jahr 2003 wurde sie dafür geadelt und bekam von der Queen den Titel “Dame of the British Empire” verliehen. Sowohl The Body Shop als auch Roddicks Umwelt- und Gesellschaftsinitiativen sind nach ihrem Tod im Jahr 2007 weiter gewachsen.

Neben Bobbi Brown, Dina Dwyer-Owens und Anita Roddick gibt es unzählige weitere Frauen in der Franchisewelt, die ihre Expertise für das Wachstum ihrer Unternehmen nutzen und sich dabei einem verantwortungsvollen Umgang mit Mensch und Umwelt verschrieben haben. Auch wenn hier zwei Beispiele aus der Make-Up-Branche beschrieben sind, gibt es diese Sorte Unternehmerin in jeder Branche. Vor erfolgreichen aber weniger bekannten Unternehmerinnen wie Annette Meyer von Town&Country, die den diesjährigen Preis “Gründerin des Jahres” des DFV gewann, ziehen wir ebenso den Hut.

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