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Franchise-Profiling: Der Franchisenehmer

Franchisenehmer Voraussetzungen | FranchiseDirekt.com
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Ildo Frazao/Getty Images/iStockphoto

Wie in einem unserer Blogposts von letztem Monat beschrieben, gibt es in einer Franchise-Partnerschaft zwei Parteien, die jede für sich und doch eng zusammenarbeiten. Auf der einen Seite steht der Franchisegeber, der das Konzept entworfen hat und die Lizenzen vergibt. Um diese Person und deren Profil ging es letzten Monat. Diesen Monat wenden wir uns der anderen Partei zu, nämlich dem Franchisenehmer. Er ist der- oder diejenige, der/die vom Konzept profitiert und für die Lizenz bezahlt.

Welche Eigenschaften machen einen guten Franchisenehmer aus? Und welche Menschen entscheiden sich üblicherweise dafür, Franchisenehmer zu werden?

Franchisenehmer bewegen sich in einem interessanten und aufregenden Bereich zwischen Angestelltentum und Selbstständigkeit. Oft wird von Laien und Kritikern behauptet, Franchisenehmer trügen das ganze finanzielle Risiko eines selbstständigen Unternehmers, ohne die unternehmerische Freiheit genießen zu können, da sie sich an die strengen Regeln der Franchisezentrale zu halten hätten. Auf gut Deutsch würde es sich also bei einer Partnerschaft zwischen Franchisegeber und Franchisenehmer um eine Win-Lose-Situation handeln. Wäre dem tatsächlich so, würde sich kein Interessent auf eine Gründung mit einem Franchisekonzept einlassen. Die Anzahl von rund 120.720 Franchisenehmern in Deutschland im Jahr 2017 spricht auch gegen die Argumente der Kritiker, ebenso die durchschnittliche Gewinnung von 1,5 Partnern und 2,5 Betrieben pro Franchisesystem im vergangenen Jahr.

Wer sind diese 120.720 Franchisenehmer? Zum einen sind sie Unternehmer und mutige Macher, die sich den Lebensunterhalt als eigener Chef verdienen möchten. Statt sich jahrelang unterzuordnen und sich in der Firmenhierarchie langsam hochzubuckeln, steigt man als Franchisenehmer gleich weit oben auf der Karriereleiter ein. Zudem ist der ideale Franchisenehmer ein Multitasker, den statt “Fachidiot” das Attribut “vielseitiger Generalist” schmückt. Wer selbstständig ist ‒ auch innerhalb eines Franchisesystems ‒ scheut sich nicht davor, Aufgaben außerhalb des gelernten Fachbereichs zu erledigen. Denn neben dem eigentlichen Betrieb (bspw. die Anwendung des Wissens als Fitnesstrainer in einem der zahlreichen Fitness-Franchises) kommt die Buchhaltung, die Führung von Mitarbeitern, das Marketing und vieles anderes hinzu und macht den Alltag abwechslungsreich, aber eben auch herausfordernd.

Autoritätsverschmähende Freigeister können Franchisenehmer auf der anderen Seite nicht sein, der Fokus liegt eher auf wirtschaftlichem Erfolg als auf unbedingter Selbstverwirklichung, meint auch die IHK Pfalz. Ein Franchisesystem lebt vom einheitlichen Aussehen der Standorte und von normierten Abläufen und Produkten. Diese werden von der Zentrale vorgegeben und mit vertraglich fixierten Regeln durchgesetzt. Wer sich nicht gerne in vorgegebene Standards und Systeme integriert und nicht als kleines Zahnrad einer großen Maschine arbeiten möchte, wird eher früher als später ordentlich anecken und unzufrieden mit dieser Art der Selbstständigkeit sein. Auch einsame Wölfe haben es im großen Netzwerk aus Franchisegeber und vielen anderen Franchisegebern schwer, denn wirklich Erfolg hat nur, wer sein Wissen teilt und von den Erfahrungen der anderen profitiert. Ohne Kommunikation und den Willen, Teil eines großen Ganzen zu sein, bleibt der Einzelkämpfer im Franchisenetzwerk auf der Strecke.

Daher sind Franchisenehmer (wie übrigens auch die Franchisegeber) gute Kommunikationspartner mit Verhandlungsgeschick und Weitsicht. Wenn Ihnen als Franchisenehmer eine Änderung vorschwebt, können Sie diese nicht einfach auf eigene Faust umsetzen. Stattdessen schlagen Sie sie dem Franchisegeber vor, am besten mit guten Argumenten, Statistiken oder Anschauungsmaterial ‒ kurzum wie ein guter Diplomat (ein schönes Beispiel, wie die Franchisenehmerin Linda Ekendahl ihre Franchisezentrale von Edible Arrangements von einem eigentlich vertragswidrigen Ladenlokal überzeugte, können Sie auf unserem Blog hier nachlesen).

Zusammengefasst lässt sich der Franchisenehmer also grob so beschreiben:

  • Franchisenehmer sind Unternehmer, die gerne selbstständig arbeiten, sich aber trotzdem gerne auf die Sicherheit eines Netzwerks und eines erprobten Systems verlassen möchten.
  • Franchisepartner sind vielseitige und belastbare Generalisten, die über den fachlichen Tellerrand hinausblicken und neue Aufgaben mit Interesse und Elan angehen. Denn Verwaltung, Marketing und Führungsaufgaben gehören für Franchisenehmer gehören zum täglichen Geschäft.
  • Franchisenehmer sind ausgezeichnete Kommunikationspartner, die sich gerne mit anderen austauschen und kein Problem damit haben, regelmäßige Berichte an die Zentrale zu schicken. Außerdem verfügen Franchisenehmer über eine gute Portion Diplomatie, um sich mit allen beteiligten Parteien bestmöglich und konfliktarm zu verständigen.

Haben Sie sich in diesem Beitrag wiedergefunden? Dann schauen Sie sich hier im alphabetischen Verzeichnis die zahlreichen Konzepte an, die auf der Suche nach Franchisepartnern sind!

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