02.03.2023
So hoch war die Inflationsrate im Monat Dezember in Deutschland. Das ist zwar ein leichter Rückgang im Vergleich zum Vormonat, das Niveau der Preissteigerung ist jedoch weiterhin hoch. Viele Haushalte kontrollieren ihre Ausgaben nun genau. Doch beim Mobilfunk findet das bisher kaum statt, so das Ergebnis zweier Studien, die infas quo im Auftrag der freenet AG durchgeführt hat.
Die Haushalte prüfen verschiedene Ausgaben, um mögliches Einsparpotenzial zu ermitteln. Verträge, die kürzlich gecheckt wurden, sind vor allem Strom (30,1 Prozent) und Finanzen, Versicherungen bzw. finanzielle Vorsorge (22,7 Prozent). Telekommunikation bzw. Mobilfunk kontrollieren nur 18,4 Prozent der Befragten auf mögliche Optimierungen.
Strom und Finanzen stehen auch auf der Liste der zukünftigen Checks, um mögliche Sparpotenziale zu ermitteln. Hier erwähnen die Menschen zusätzlich auch die Ausgaben für Streaming-Dienste, die 31,5 Prozent prüfen möchten, sowie Telekommunikation und Mobilfunk (28,2 Prozent). Viele Menschen haben also durchaus vor, die Ausgaben für diese Bereiche durchzusehen, haben dies in den vergangenen Monaten aber nicht getan.
In Zukunft möchte kaum jemand auf sein Handy verzichten. Den Abschluss eines Mobilfunkvertrages und den Kauf eines neuen Mobiltelefons haben lediglich 8,2 Prozent der Menschen aufgrund der aktuellen Kostensituation verschoben. Diese Entscheidung treffen eher die jungen Menschen: Jeder zehnte der 18 bis 29-Jährigen (11,6 Prozent) gibt an, den Kauf bzw. Abschluss kürzlich verschoben zu haben. 15,1 Prozent der Befragten mit zwei oder mehr Kindern geben ebenfalls an, hier aus Sorge über die wirtschaftliche Entwicklung so gehandelt zu haben.
Es zeigt sich, dass Deutschland zwar nicht auf das Handy verzichten möchte, im Bereich Mobilfunktarif aber weiterhin äußerst abwartend agiert. Viele möchten den Ausgabenbereich, wie erläutert, zwar auf Potenzial prüfen, aber nur 16,3 Prozent planen, in den kommenden 12 Monaten einen Tarifwechsel durchzuführen. In der jüngeren Altersgruppe von 18 bis 29 Jahren plant fast jeder vierte Nutzer die Anpassung der Leistung oder das Wechseln des Mobilfunkvertrages (22,4 Prozent). Gefragt danach, wann sie denn tatsächlich das letzte Mal ihren Mobilfunkvertrag abgeschlossen oder angepasst haben sagte fast die Hälfte (46,2 Prozent) dass das bereits zwei oder mehr Jahre zurückliegt. Mehr als 86 Prozent bestätigen zudem, dass sie ihren Tarif grundsätzlich nur selten wechseln. Den Menschen ist der Mobilfunkvertrag wie sich zeigt auf vielen Ebenen wichtig – die Kosten und das damit einhergehende Sparpotenzial hat aber nur ein Bruchteil im Blick.
Die derzeitigen Ausgaben werden in anderen Bereichen jedoch besser kontrolliert, weil Verbraucher die steigenden Kosten bei Lebensmitteln und Energie fürchten. Sie verändern ihr alltägliches Ausgabeverhalten mit Blick auf diese Entwicklungen, das haben die Befragungen im Rahmen der Studien ebenfalls gezeigt. Jeder zweite Befragte (49,4 Prozent) bestätigt das. Um den gewohnten Lebensstandard halten zu können, schränken sich fast zwei Drittel (62,2 Prozent) derzeit zumindest in einigen Bereichen ein. Bei den jüngeren Befragten (18 bis 29 Jahre) geben fast 68 Prozent an, sich zumindest in einigen Bereichen einzuschränken und sogar 35 Prozent in vielen Bereichen. In der Altersgruppe der über 60-jährigen sagen das dagegen nur 15,5 Prozent. Die Bereiche, in denen derzeit am meisten gespart wird, sind Heizung und Warmwasser (36,9 Prozent), Urlaub (25,4 Prozent), Freizeit, Kino und Ausflüge (9,9 Prozent) sowie Essen gehen (8,7 Prozent).
Gespart wird auf verschiedenen Wegen. Zwei Drittel der Befragten versuchen auf günstigere Produkte auszuweichen (66,3 Prozent). 63,2 Prozent der befragten Mobilfunknutzer geben an, das Budget zusammenzuhalten und auf größere Einkäufe zu verzichten. Und die Zukunft bleibt ungewiss: 72,6 Prozent der jungen Zielgruppe von 18 bis 29 Jahre plant daher, Anschaffungen zu verschieben, sollte die Entwicklung der steigenden Kosten so weitergehen.
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