Sie planen Ihre Selbständigkeit im Bereich Vertrieb und Handel? Dann kann Vertriebsfranchsing ist, neben dem Produktfranchising und dem Dienstleistungsfranchising, eine Erfolg versprechende Alternative zu einer Einzelgründung sein. Bei dieser Ausgestaltungsform des Geschäftskonzeptes verkauft der Franchisenehmer bestimmte Produkte oder den Inbegriff bestimmter Waren in seinem Geschäft. Der Laden trägt dabei den Namen des Franchisegebers, wobei die Franchise-Lizenz nicht auf ein einzelnes Produkt oder eine Warengruppe begrenzt ist: Das Franchising beinhaltet das gesamte Leistungspaket, das den Franchisenehmer-Betrieb prägt; wie Ausstattung des Ladenlokals oder Organisation der Unternehmensführung. Im Prinzip kann fast alles, was auf den Verkauf an Endkunden ausgerichtet ist, als Vertriebsfranchise angesehen werden, auch wenn die meisten Menschen im ersten Moment eher an Kleidung, Konsumgüter und Ähnliches denken.
Beispiele für erfolgreiche Vertriebsfranchise-Unternehmen sind die OBI-Baumärkte, The Body Shop, Fressnapf, Aral oder Mango.
Vertriebs-Franchising ist die älteste Form des Franchising. Nähmaschinen-Hersteller Singer beispielsweise gestattete es schon im 19. Jahrhundert fahrenden Händlern, Singer-Nähmaschinen unter dem Markennamen auf eigene Rechnung zu vertreiben. Bis heute zählt Singer damit zu einem der Erfinder der Vertriebsfranchisings.
Marktsegmente, in denen man heute erfolgreiche Franchiseunternehmen findet:
- Möbel und Einrichtungshäuser
- Elektronik- und Haushaltsgerätegeschäfte
- Händler für Baumaterialien, Gartengeräte und -zubehör
- Geschäfte für Gesundheits- und Körperpflegeprodukte
- Bekleidungsgeschäfte und Geschäfte für allgemeine Handelswaren
- Blumenläden und Geschenkartikelgeschäfte
- Buchhandel
- Fachhandel für Unterhaltungselektronik
Auch Unternehmen aus dem Lebensmittelbereich können, je nach Ausgestaltung des Franchisekonzeptes zur Kategorie „Vertriebsfranchise“ gehören:
- Lebensmittellieferanten und -geschäfte
- Gastronomen
- Einzelhandelsbäckereien
- Bier-, Wein- und Spirituosengeschäfte
- Tankstellen mit Lebensmittelabteilungen
Anfangsinvestitionen und Eröffnungskosten für Vertriebsfranchiseunternehmen
Die Eröffnungskosten für angehende Einzelhandelsfranchisenehmer können von vielen Faktoren abhängen, u. a. vom Geschäftssystem und den Ausführungsanforderungen, von der Größe des vom Franchisenehmer gewünschten Gebiets, davon, ob der Franchisenehmer einen physischen Standort eröffnet und mehr.
Um die Kosten besser einschätzen zu können, die mit der Gründung einer neuen Filiale eines Vertriebsfranchisekonzeptes verbunden sind, ist es wichtig, sich im Vorfeld genau vom jeweiligen Franchisegeber informieren zu lassen. In der Regel sind sie in der Lage, Schätzungen abzugeben, die auf ihren Erfahrungen beim Aufbau und in einigen Fällen auch beim Betrieb von Geschäftsstandorten beruhen.
Potenzielle Franchisenehmer sollten jedoch bedenken, dass diese Schätzungen nur Schätzungen sind und daher parallel die vorgelegten Zahlen mit einem Unternehmensberater überprüfen und dabei ihre individuellen Umstände berücksichtigen, bevor sie sich für den Abschluss eines Franchisevertrags entscheiden.
Vorteile eines Franchisenehmers in Vertrieb bzw. Verkauf
Die Vorteile eines Franchisenehmers gegenüber einem unabhängigen Unternehmen sind auch im Vertriebssektor zahlreich. Hier einige der wichtigsten Vorteile für diejenigen, die sich für ein Vertriebs-Franchise-Unternehmen anstatt für eine Solo-Selbständigkeit entscheiden:
Markenname und Bekanntheitsgrad: Menschen neigen dazu, sich bei Kaufentscheidungen, egal ob es sich um Produkte oder Dienstleistungen handelt, an jemanden zu wenden, der ihnen vertraut ist. Franchiseunternehmen haben in der Regel etablierte Markennamen, die in vielen Fällen schon seit Jahren bestehen. Wenn Sie sich für eine Partnerschaft mit einem Franchisegeber im Vertrieb entscheiden, erhalten Sie das Recht, Ihr Geschäft mit dem Namen, den Marken und dem Logo des Franchiseunternehmens in Verbindung zu bringen – und nutzen damit automatisch auch einen gewissen Vertrauensvorsprung bei den Kunden.
Werbung: Sich neu auf dem Markt zu etablieren und Ihren Namen bekannt zu machen, kann teuer und anstrengend sein, auch weil es manchmal schwer zu entscheiden ist, wofür Sie Ihr Werbe- und Marketingbudget ausgeben sollen. Bei einem Franchise-Unternehmen werden nationale und internationale Werbestrategien in der Regel vom Franchisegeber übernommen. Auch wenn die lokale Werbung in der Regel Ihnen überlassen bleibt, gibt es in den meisten Fällen Richtlinien dafür.
Schulung und Unterstützung: Ein beliebtes Merkmal aller Franchisesysteme ist die angebotene Schulung. Während der Geschäftstätigkeit haben die Franchisenehmer Zugang zum Betriebshandbuch des Franchisegebers, zu Computersystemen und anderen Dingen, die Ihnen helfen sollen, Ihr Einzelhandelsgeschäft erfolgreich zu führen. Denken Sie daran, dass der Franchisegeber ohne Sie nicht erfolgreich sein kann – daher ist ihm natürlich auch daran gelegen, Sie möglichst gut auf die Tätigkeit als Franchisenehmer seines Unternehmens vorzubereiten.
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