Franchising ist ein Vertriebssystem, durch das verschiedene Arten von Gütern oder Dienstleistungen vermarktet werden können. Hierbei räumt der Franchise-Geber (siehe Art. 2) seinen Franchise-Nehmern (siehe Artikel 3) das Recht ein, mit seinen Produkten oder Dienstleistungen unter eigenem Namen ein Geschäft zu betreiben. Franchising vereint damit alle Vorteile des direkten Vertriebsweges (z. B. einheitlicher Marktauftritt und direkte Marktnähe) mit den Vorteilen des indirekten Vertriebes (selbstständige Vertriebspartner, die mit überdurchschnittlichem Engagement arbeiten).
Franchising ist eine relativ moderne Vertriebsform, sie zeichnet sich als Partnerschaft für den gemeinsamen wirtschaftlichen Erfolg aus. Im Unterschied zu normalen „Filialsystemen“ leitet ein selbstständiger Unternehmer statt einem angestellten Filialleiter das Unternehmen. Der Franchise-Nehmer handelt hierbei unter eigenem Namen und auf eigene Rechnung.
Franchising kann als Instrument der weltweiten Marktexpansion angesehen werden. Die Grundidee besteht darin, ein fertiges Komplettkonzept an Existenzgründer zu vergeben. Diese wickeln dann die Geschäfte des neuen Unternehmens in eigenem Namen und auf eigene Rechnung ab. Das Zeitalter der Globalisierung macht es möglich, eine Unternehmensidee problemlos von einem Land in ein anderes zu „exportieren“. Auf diese Weise entsteht gleichzeitig ein weltweiter Vertrieb der Produkte (durch den Franchisegeber) und eine hohe Marktdurchdringung auf lokaler Ebene (durch den Franchisenehmer). Im Vergleich zu einem klassischen Vertriebssystem, bei dem sich ein Arbeitnehmer im Angestelltenverhältnis befindet, liegen die Vorteile einerseits in der Aufteilung der unternehmerischen Verantwortung zwischen Franchisegeber und Franchisenehmer und andererseits in der bereits erwähnten Kombination zwischen weltweiter Marktdurchdringung und lokaler Marktpräsenz.
Das Franchise-Handbuch...
Wie bereits in der vorherigen Frage angedeutet, übernehmen Sie als Franchisenehmer ein erprobtes und funktionierendes Konzept. Statistiken haben gezeigt, dass neugegründete Firmen im Durchschnitt nach 5 Jahren scheitern. Firmengründer, die sich als Franchise-Nehmer selbstständig gemacht haben, waren hingegen zu 92% langfristig erfolgreich.** Durch die ständige Betreuung durch den Franchise-Geber und die regelmäßigen Schulungen arbeiten Franchise-Nehmer daher im Vergleich zu anderen Existenzgründern mit einer Art unsichtbarem „Sicherheitsnetz“.
Manche Geschäftsidee, die heute aus dem alltäglichen Wirtschaftsleben nicht mehr wegzudenken ist, wäre ohne das Geschäftsmodell „Franchising“ vielleicht nur halb so bekannt. Nachfolgend finden Sie einige Beispiele von Markennamen, die durch Franchising weltweite Bedeutung erlangt haben:
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Der Inhaber einer Masterlizenz verwaltet den Ausbau eines Franchisesystems in einem abgegrenzten Gebiet, zumeist in einem bestimmten Land. Er trägt die alleinige Verantwortung für die Verhandlung und Weitergabe von Franchiselizenzen in seinem Gebiet.
Der Inhaber einer Masterlizenz:
Der große Vorteil des Franchisenehmers besteht darin, dass er von Anfang an mit einem vollständig ausgearbeiteten Komplettkonzept an den Start geht. Im Vergleich dazu muss ein Unternehmensgründer, der seine eigene Geschäftsidee auf den Markt bringen möchte, wesentlich mehr Zeit auf Themen wie „Marktforschung“, passendes „Marketing“, und „Einkauf“ von Produkten verwenden. All diese Aspekte wurden bei einem Franchise-Konzept bereits vorab ausgearbeitet, der Franchisenehmer muss sich lediglich um den eigentlichen Aufbau und die korrekten betriebswirtschaftlichen Abläufe des neuen Unternehmens kümmern. Des Weiteren hat der Franchisenehmer einen nicht zu unterschätzenden Wettbewerbsvorteil: Da er sich mit einem nachweislich erfolgreichen Geschäftsmodell selbstständig macht, besteht bei ihm ein wesentlich geringeres Risiko „am Markt vorbeizuarbeiten“ als bei einem konventionellen Unternehmensgründer. Zudem besteht ein wesentlich geringeres Unternehmensrisiko, da das Geschäftsmodell des Franchisenehmers bereits vorab in Pilotprojekten getestet wurde.
Bei einer Lizenzvergabe fehlt (anders als beim Franchisekonzept) das Organisations-, Marketing- und Werbekonzept. Darüberhinaus sind Lizenzsysteme bei weiten weniger straff organisiert als Franchisesysteme. Auch beim Überwachungs- und Weisungsrecht gibt es erhebliche Unterschiede zwischen den beiden Systemen. Franchising ist demzufolge die konsequentere Form der Zusammenarbeit. In jedem Franchisevertrag stecken Elemente eines Lizenzvertrages (gilt umgekehrt nicht!). Bei einer Franchisepartnerschaft erwirbt man ein komplettes Geschäftskonzept, bei einer Lizenzpartnerschaft lediglich die Lizenz zur Verwendung einer bestimmten Marke, jedoch keine weitergehende Unterstützung.
Ist Ihre Geschäftsidee franchisetauglich? Mit unserer Checkliste finden Sie es heraus.
*(Quelle: Franchise-Institut für deutsche Wirtschaft GmbH, Hannover 1999)
**(Quelle: Michael Fritsch, Reinhold Grotz (Hrsg.), Empirische Analysen zum Gründungsgeschehen in Deutschland, S. 146)
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